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Das geschieht häufig: Es wird eine Behauptung aufgestellt, die sich im Laufe der Zeit verfestigt und irgendwann als feststehende Tatsache gilt. So auch bei der Rolle der Frauen in der Geschichte. Lange wurden sie auf die Rolle der Sammlerinnen und "Nestbauerinnen" reduziert. Mithilfe moderner wissenschaftlicher Methoden ist die Geschichtsforschung gerade dabei, dieses Klischee zu revidieren. Die Dokumentation stellt neue Entwicklungen und Forschungsergebnisse anhand neuer Funde vor. Sie geht auch der Frage nach, wie es zur Benachteiligung von Frauen kam. Eine spannende Reise in die Geschichte und zu neuen Erkenntnissen, die unser bisheriges Geschichtsbild zum Teil in Frage stellen.
Männer jagten, Frauen sammelten – als Haupternährer stand der Mann deshalb an der Spitze der Gesellschaft. Doch Forscher decken archäologische Irrtümer auf – und stellen die klassischen Rollenbilder von Mann und Frau infrage. Die Nachricht schlug Wellen: In der Wikingerstadt Birka entdeckten Archäologen um 1900 ein Grab mit Schwertern, Pferden, Pfeil und Bogen. Lange Zeit zweifelte niemand an der Identität dieses Wikingers, es war ein Krieger, keine Frage. Doch Forscher der Universität Stockholm deckten den Irrtum auf. Jüngst haben sie die Knochen mittels DNA-Analyse untersucht. Das Ergebnis: Das Grab gehört einer Frau. Wissenschaftliche Methoden aus der Forensik verhelfen Forschern weltweit zu neuen Erkenntnissen. In der chinesischen Provinz Henan graben Archäologen Siedlungsreste und Gräber aus. Mit Hilfe der Isotopenanalyse lassen sich Lebensstil, Essgewohnheit und sozialer Status der ehemaligen Siedler rekonstruieren. Vor der Agrarrevolution, dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht im Übergang zur Bronzezeit, gab es keinen sozialen Unterschied zwischen Mann und Frau. Auch in Europa deuten Überreste von Kulturen aus der Urzeit darauf hin, dass es Geschlechterhierarchien nicht gab. Die megalithischen Tempel von Malta beherbergen Statuen von Frauen, sie sind Kult- und Fruchtbarkeitsfiguren. Oder die Höhlenmalereien von Altamira und Chauvet mit Jagdszenen aus der Steinzeit – viele davon stammen von Frauen. Die Dokumentation zeigt weltweit neue Funde, deckt wissenschaftliche Irrtümer auf und erzählt, durch welche kulturellen Entwicklungen es zur Benachteiligung von Frauen kam.
In der Arte-Mediathek ist diese Dokumentation noch bis zum 5. April 2020 zu sehen.
Quelle: Birgit Tanner, Carsten Gutschmidt Bild: Arte arte.tv
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Man findet was man sucht. ..
faszinierend.