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Kurator'in für: Feminismen Fundstücke
Kommunikationsexpertin mit Wurzeln im Journalismus. Unternehmensbloggerin der ersten Stunde. Buchautorin und Speakerin. Selbstständige Beraterin für (digitale) Unternehmenskommunikation. Bloggt auf www.start-talking.de.
Männer, die ihre Karriereplanung auf Augenhöhe mit der Partnerin und ihren Wünschen gestalten oder sogar bei ihrer eigenen Karriere zurückstecken, damit sie vorwärts kommt? Davon gibt es nicht viele. Unter den Promis, die in einer solchen Konstellation leben, ist beispielsweise Joachim Sauer, der Ehemann der Bundeskanzlerin zu nennen.
Zeit Online hat mit Martina Lackner gesprochen, die zu diesem wenig beachteten Thema ein Buch geschrieben hat. Die Psychologin stellt fest:
Die Beziehung hat einen großen Einfluss auf die Karriereentwicklung von Frauen. Nur wenn die Partner mitziehen, bekommen wir mehr Frauen in Führungspositionen.
Für ihr Buch hat die Autorin mit Paaren gesprochen, bei denen die Männer den Karriereposten sozusagen für ihre Partnerin "geräumt" haben. Es scheint sich um ein Tabuthema zu handeln. Denn interessanterweise musste sie lange suchen, um Interviewpartner zu finden, die etwas über ihr Modell erzählen wollten.
Lackner hat bei ihrer Recherche vor allem auch "gelungene Liebesbeziehungen" gefunden. Das scheint der Schlüssel für das Funktionieren dieser "umgekehrten" Konstellation zu sein (und sicher auch für jede glückliche Partnerschaft):
Wenn zwei Menschen sich wirklich mögen und dasselbe Wertesystem teilen, wägen sie Entscheidungen gerne gemeinsam ab (...). Dazu muss man natürlich in der Lage sein, von seinem eigenen Ego ein wenig Abstand zu halten.
Ein ganz wichtiger Punkt wie ich finde. Persönlich kenne ich die ein oder andere Partnerschaft, in der die Vorzeichen in Sachen Karriere zwar zugunsten der Frau umgedreht wurden. Aber auf Augenhöhe ausgehandelt wurde das leider nicht. Stattdessen gilt vor allem das alte wirtschaftliche Totschlagargument: "Ich bringe halt mehr Geld rein als du."
Die Autorin zieht folgendes Fazit aus Ihrer Recherche:
Für echte Gleichberechtigung müssen Paare sich aktiv gegen Rollenbilder entscheiden. Dazu gehört es manchmal auch, sich gemeinsam durchzubeißen. Dieser Verantwortung kommen beide Seiten noch zu wenig nach.
Quelle: Inga Pöting Bild: Vanessa Chambard/... zeit.de
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Lieber Marcus,
großartig wie immer!
Zu dem Thema Männer die für die Karriere der Frauen zurückstecken, hätte ich mich gerne interviewen lassen und mal ein paar Sachen deutlicher ausgedrückt.
Die Befriedigung eines Rollenbildes, dass sich gesellschaftlich in den letzten 20 Jahren entwickelt hat, ist sehr unterstützenswert. Du weißt ich mach das ja seit 18 Jahren, dass ich mich zuhause um die Kids kümmere, aber die Programmierung der Gene steht da doch im Konflikt mit der rein intellektuellen Betrachtung der Geschlechterrollen. Ich verstehe beide Wünsche nach Karriereverwirklichung, aber die Motivation zu dieser hat im Innern der Psyche von Mann und Frau vollkommen unterschiedliche Gründe.
In diesen Betrachtungen fehlt immer der Bezug zur inneren Triebfeder und das ist und bleibt das sexuelle Selbstverständnis und das sexuelle Selbstbewusstsein der Geschlechter. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich aus männlicher Sicht die Triebfeder zu einem nicht unerheblichen Teil aus dem Belohnungssystem der Programmierung speist. Das läßt sich leider durch die Erfüllung oberflächlicher gesellschaftliche Erwartungen nicht unter Kontrolle halten. Da wirken innerlich größere emotionale Kräfte wenn man seiner Programmierung nicht folgt und das führt zu einem Konflikt nach innen und in der Beziehung, der sehr schwer zu lösen ist . Den Erfolg von Beziehungen nur an der Fähigkeit zu messen diesen Problemen intellektuell zu begegnen und sie wegzudiskutieren, also ob das ginge, finde ich nicht nachvollziehbar. Auch wenn es archaisch klingt, mit meinen Erfahrungen würde ich es auf keinen Fall noch einmal so machen!
Das Thema ist viel komplexer als es uns die Autorin glauben machen will.
Ich möchte unter diesen vielkommentierten Text einen neuen Kommentar schreiben, der sich auf einer Metaebene befindet. Immer wieder habe ich hier im Kanal Feminismen, den ich ja schon sehr lange mitbefülle, den Eindruck, es würden Diskussionen geführt werden auf einem Niveau "Ah, diese (feministischen) Frauen, die sind eh Männerhasserinnen und demonstrieren das an ihren ausgewählten Piqs". Es geht häufig auch in eine Richtung der Unterstellung von "Blindheit" der Feminismen Piqenden in Sachen "Frauen sind doch auch nicht nur gute Menschen". Solche Diskussionen zu führen sind anstrengend, für alle Beteiligte, und sie sind auch selten zielführend. Und nein, mit diesem Kommentar möchte ich nicht einzelne kritisieren oder an einen Pranger stellen.
Ehrlich gesagt, das finanzielle Argument ist aus meiner Sicht eine vor allem abhängige Variable, auch wenn sie natürlich zur Verlangsamung von Angleichungsprozessen beiträgt.
Der wesentliche Punkt ist aus meiner Sicht ein anderer, und der wird hier nur angeschnitten und nur in Bezug auf die als Schwäche gesehene männliche Position:
"ZEIT ONLINE: Häufig heißt es, Männer halten es nicht aus, wenn Frauen mehr verdienen und erfolgreicher sind als sie selbst."
Dazu würde ich zwei Dinge sagen - Beziehungen halten das häufig nicht aus, und das liegt nicht nur an den Männern, im Gegenteil: auch Frauen halten es oft nicht aus, wenn sie mehr verdienen/einen höheren Sozialstatus haben als ihre Partner.
Und so ergibt sich auch der Grund, aus dem Männer das häufig nicht ertragen: weil ihre (und auch die statistische) Wahrnehmung von weiblichem Begehren (zumindest in Beziehungen) eine ist, die es ihnen mehr als schwer macht, auf gerade diese Statusvariable zu verzichten und trotzdem attraktiv zu bleiben (und von ihren/den Frauen als männlich wahrgenommen zu werden).
Interessanterweise ist es ja auch oft so, dass finanzielle Asymmetrie mit weiblichem Besserverdienende dann zu funktionieren scheint, wenn der männliche Status auf andere Weise zustande kommen kann - und das ist, wie mir scheint, meist genauso wichtig für das männliche Selbstbild, wie auch die weibliche Attraktion in Bezug auf ihre/diese Männer.
Mich ärgert daher an Aussagen wie der oben, dass das weibliche Begehren als mitbestimmende Variable männlichen Verhaltens außerhalb und innerhalb von Beziehungen so selten in die Analyse einbezogen wird. Die Frage, die sich aus meiner Sicht stellt, ist daher die folgende: Wie sehr ist das Partnerwahlverhalten von Frauen und Männern kulturell geprägt, dass volle statistische Symmetrie zumindest theoretisch möglich ist, auch wenn das noch dauern dürfte, bzw. wie weit ist hier eine darüber hinaus gehende Ebene relevant ist. Denn auch wenn Homogamie das dominante Partnerwahlverhalten ist, Frauen schauen offenbar auch dabei statusbezogen nach oben.
Diese Problematik in der Diskussion zu ignorieren ist aus meiner Sicht typisch für die aktuelle (mediale) Diskussion, aber sicher nicht zielführend bei der Beantwortung der relevanten Fragen.
Also mich nervt Frau Lackner irgendwie - ich glaube, sie ist stereotyper als die Realität. Man kann auch beitragen zum gesellschaftlichen Stillstand, in dem man Feindbilder manifestiert befürchte ich.
...ich glaube schon, dass es viel mehr Männer gibt oder gäbe, die gar kein Problem damit hätten, dass die Partnerin die Karriere macht oder zumindest beruflich auf Augenhöhe bleibt. Stattdessen ist, wie du schon schreibst, halt meist der Geldfaktor der entscheidende. Und zwar keineswegs weil "Mann" sagt "ich verdien halt mehr" und das ausnutzt, um seine geliebte 65 Stundenwoche zu verteidigen. Das ist mir zu allgemein. Sondern weil es halt für beide maßgeblich ist, wie möglichst viel Geld reinkommt - egal ob es darum geht, den Kopf über Wasser zu behalten oder weil man eben bestimmte Standards unverzichtbar findet.
Es ist doch so: wer von beiden auch immer sich entscheidet, Kinder und Familie vor die Erwerbsarbeit zu stellen, erfährt dadurch wirtschaftliche Nachteile. Kein Einkommen, keine Rentenansprüche, Bruch in der Karriere, Verlust von Netzwerk usw... - das betrifft im Zweifelsfall aber beide Partner. In fast allen Fällen wird aus wirtschaftlichen Gründen der Partner/in das nicht tun, der karrieremäßig eh die Nase vorn hat. Und der/diejenige wird dann eben noch mehr "Vorsprung" haben. Während der/die FamilienbetreuerIn es dann besonders schwer hat wieder Anschluss zu finden, mit schlechten Wiedereinstiegsangeboten und hoher Besteuerung klar kommen muss. Das scheint mir der Modus zu sein und nicht eine Armee von 60er-Jahre-Männern.