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Sport verbindet. Doch nicht überall ist er gern gesehen. Schon gar nicht, wenn er traditionelle Hierarchien aufbrechen könnte. So ist Frauenfußball in Afghanistan ein schwieriges und zugleich wichtiges Thema. Denn Frauen, die erfolgreich im Sport sind, wollen ihr Leben auch in anderen Bereichen selbst in die Hand nehmen. In der traditionellen, patriarchalischen Gesellschaft Afghanistans ist das für viele Frauen ein Problem.
Mit 20 Jahren ist für die meisten jungen Frauen Schluss mit Fußball, weil sie dann das heiratsfähige Alter erreicht haben. Kaum eine verheiratete Frau darf Sport treiben. Das macht es schwer, Frauenvereine aufzubauen und am Leben zu erhalten. "Ich versuche, mehr Sportkultur in mein Land zu bringen, damit auch Mädchen Sport treiben können. Wenn ich mich nicht dafür einsetze, wer tut es dann?", fragt Madina Azizi aus Kabul. Die 23-Jährige ist ehemalige Nationalspielerin Afghanistans. Dafür wird sie allerdings nicht nur gefeiert, sondern auch angefeindet. Unterstützt wird Madina Azizi von Khalida Popal, die 2008 die erste Kapitänin der afghanischen Frauen-Nationalmannschaft war. Mittlerweile lebt Khalida Popal in Dänemark, weil sie in Kabul um ihr Leben fürchtete. Sie versucht aber weiterhin, den aktiven Frauen in ihrer Heimat zu helfen und den Sport zu professionalisieren. Gemeinsam engagieren sich die beiden Frauen für mehr weibliche Selbstbestimmung in einer traditionellen, patriarchalischen Gesellschaft.
Erinnern wir uns: Auch in Europa war Sport für Frauen lange nicht möglich. Umso wichtiger, dass wir heute aufkeimende Bestrebungen der Selbstbestimmung auch im Sport unterstützen. Denn Sport ist ein Beschleuniger gesellschaftlicher Entwicklungen.
Quelle: Gelareh Kiazand Bild: Arte arte.tv
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