sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Feminismen Fundstücke
Kommunikationsexpertin mit Wurzeln im Journalismus. Unternehmensbloggerin der ersten Stunde. Buchautorin und Speakerin. Selbstständige Beraterin für (digitale) Unternehmenskommunikation. Bloggt auf www.start-talking.de.
Aus Anlass der Verleihung des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften an die US-Ökonomin Claudia Goldin zeigt ARTE eine Dokumentation der finnischen Dokumentarfilmerin Mari Soppela über die sogenannte "Gläserne Decke" aus dem Jahr 2022.
Der "Glass Ceiling Index" wurde von Goldin entwickelt und wird jedes Jahr von "The Economist" veröffentlicht. Er misst die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz, besonders im Hinblick auf das geschlechtsspezifische Lohngefälle (Gender Pay Gap) sowie die Repräsentation von Frauen in Spitzenpositionen.
Die schlechte Nachricht dabei lautet: Wenn es in diesem "Tempo" weitergeht, kann es sich noch um weit über 150 Jahre handeln, bis die Lohnlücke geschlossen ist und Frauen völlig gleichgestellt sind.
In der Doku werden immer wieder Menschen auf der Straße gefragt, ob sie sich unter dem Begriff "Gläserne Decke" etwas vorstellen können. Viele sind ratlos, aber nicht wenige wissen auch sofort, worum es geht und finden sehr gute Bilder dafür.
Ich finde, der Film lohnt sich, weil er das Thema recht verständlich darstellt und einen konkreten Fall in den Mittelpunkt stellt. Wie ein roter Faden zieht sich der Kampf einer britischen Managerin, die gleichen Lohn von ihrem Arbeitgeber eingefordert hatte und daraufhin gekündigt wurde, durch den Film. Sie versucht mithilfe eines starken Teams vor Gericht ihr Recht zu bekommen. Ein steiniger Weg, der viele Nerven kostet. Ich habe beim Zuschauen auf jeden Fall mitgezittert.
Die Doku macht zwischendurch immer wieder Exkurse und schaut sich die Lage der berufstätigen Frauen in verschiedenen Ländern an, darunter Finnland, Polen, Frankreich und Japan, wo die Lage bezüglich beruflicher Gleichstellung von Mann und Frau besonders mau ist.
Der Film dreht sich erwartungsgemäß vor allem um die Frage, warum Frauen es immer noch so schwer haben, nach ganz oben zu kommen. Aber Lohnungerechtigkeit gibt es in fast allen Berufen und Karrierestufen. Beim Beobachten der wohlhabenden Managerin, die sich eine Anwältin leisten kann und viel professionellen Beistand, fragt man sich schon, wie Frauen, die zum Beispiel als Verkäuferin arbeiten, so etwas stemmen sollten.
Die Ursachen für das Phänomen der Gläsernen Decke hätte der Film gerne noch etwas genauer beleuchten können. Auch hätte er das Thema hin zu anderen Gruppen öffnen können, die im Berufsleben systematisch benachteiligt werden.
Insgesamt aber eine klare Empfehlung von mir.
Quelle: Mari Soppela Bild: nicht bekannt www.arte.tv
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Feminismen als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Unsere Mitpiqerin Antje Schrupp schrieb dazu was in den Blättern:
https://www.blaetter.d...
Dabei geht sie auf die extrem langen Zeitberechnungen ein:
"Es dauert noch 131 Jahre, bis wir alle gleichberechtigt leben können”, vermeldete kürzlich das feministische Portal „Pinkstinks” und berief sich dabei auf Zahlen des „Global Gender Gap Reports 2022“ des Weltwirtschaftsforums. Solche Berechnungen sind so alt wie die Gleichstellungspolitik und illustrieren das Mindset, in dem wir häufig über Geschlechterverhältnisse und Frauenemanzipation sprechen: Wir stellen uns die Geschichte als kontinuierlichen Fortschritt vor, an dessen Ende unweigerlich die Gleichberechtigung der Geschlechter steht.
Doch ob es so kommt, ist fraglich. Länder wie Iran, Afghanistan, die Türkei oder Russland zeigen, dass frauenpolitische Errungenschaften auch wieder rückgängig gemacht werden können. Womöglich leben wir – bzw. die kommenden Generationen – im Jahr 2154 also nicht in einer gleichberechtigten Welt, sondern in einer deutlich patriarchaleren als heute. Eine ganze Reihe von Ländern und Regionen verbinden zurzeit eine antiwestliche Politik mit dem Versprechen einer Rückkehr zu angeblich natürlichen Geschlechterrollen. Innerhalb der etablierten Demokratien Europas und der USA haben rechtsautoritäre Bewegungen ebenfalls den Kampf gegen Feminismus und geschlechterpolitische Freiheit als verbindendes Element entdeckt, auf das sich ansonsten stark divergierende rechte Strömungen einigen können."
Bei den Ursachen geht sie weit zurück - bis in Zeiten, in denen es noch keine Schrift gab.
Die "Gläserne Decke" kann man nur Durchbrechen, wenn man nicht die Frau oder den Mann als Einzelperson betrachtet, sondern das Paar / die Frauen und Männer als aufeinander Angewiesene. Es ist niemand Anderes als die Natur selbst, die das so festgelegt hat.
Daraus ergibt sich für die Bevölkerung eine Aufgabe. Sie wird nicht lösbar, wenn wir diese Aufgabe in Teilaspekten betrachten, verbessern und den Gesamtaspekt ausblenden.
Wenn wir in Teilaspekten uns verbessern, heißt das nicht gleichzeitig, daß wir die Aufgabe selbst schon gelöst hätten.
Das Leben ist vielfältiger, als unsere Phantasie zu fassen erlaubt. Die Lösung der Aufgabe der Natur an uns müssen das Paar / die Frauen und Männer unter ihren persönlichen Verhältnissen und denen der Bevölkerung zu allen Zeiten selbst austüfteln.