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Ich habe hier neulich schon mal ein Interview mit Roxane Gay empfohlen – und hier ist noch eins. Einfach, weil sie so wichtige und richtige Themen anspricht. Es geht in dem Gespräch mit Fatma Aydemir unter anderem wieder um ihr Buch „Hunger“ (die Pressereise in den USA dazu sei „eine einzige Shitshow“ gewesen, erzählt sie), das vom Umgang mit Übergewicht handelt, aber auch um viele andere Themen, unter anderem die Frage, wie Feminist*innen in Zeiten des Rechtsrucks zusammenarbeiten können, wenn es einerseits antirassistische, intersektionale Feminist*innen gibt und andererseits solche, die sich rassistisch oder klassistisch verhalten:
taz: Nun leben wir in Zeiten, in denen reproduktive Rechte immer noch infrage gestellt werden und Antifeministen sich gegen die Gleichberechtigung positionieren. Müssen wir nicht versuchen, Allianzen zu bilden? Und wenn ja, wie können Feminist_innen of Color mit solchen zusammenarbeiten, die teilweise rassistisch agieren?
Gay: Die Frage ist eher, wie können die mit uns zusammenarbeiten. Denn: Wir sind nicht das Problem. Und das ist die große Herausforderung. Ich finde Koalitionen wichtig. Frauen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten sollten sich auf jeden Fall austauschen. Denn nur so können wir die Einheit erreichen, die nötig ist, um die Dinge zu verändern. Aber mit Menschen zusammenzuarbeiten bedeutet nicht, dass man ihnen erlaubt, einen schlecht zu behandeln und an ihren lächerlichen Ideen festzuhalten. Die Bedürfnisse von weißen Frauen sollten definitiv nicht die Priorität sein, diese Frauen müssen lernen, dass sie nicht besser oder wichtiger sind. Und das war schon immer das größte Problem: auf Augenhöhe sprechen, sich auf gemeinsame Werte zu einigen.
Gut auch: ihre Anmerkungen zum Schreiben und den Grenzen, die man zieht.
Gerade von People of Color und queeren Menschen wird in der Verlagsbranche oft erwartet, dass sie alle ihre Traumata auspacken. Man sollte dem widerstehen. Schreiben ist nicht Therapie. Therapie ist Therapie.
Quelle: Fatma Aydemir Bild: Jay Grabiec taz.de
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