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Feminismen

Die Identitätskrise der CDU/CSU

Mohamed Amjahid
Buchautor und Journalist

Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.

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Mohamed AmjahidSonntag, 13.11.2022

Dieser Beitrag des ARD-Magazins Kontraste ist gespickt mit spannenden O-Tönen einer rechtskonservativen Strömung innerhalb der Union. Es geht um Menschen, die nach ihrer Wahlniederlage im vergangenen Jahr auf der Suche nach einem Ausweg aus der eigenen Identitätskrise sind, sich dabei an Diskursen der US-Republikaner orientieren und darauf hoffen, damit bei Wahlen und überhaupt bei großen Identitätsdebatten hierzulande zu punkten. Es geht vermeintlich dabei um eine Angst, die eigene gesellschaftliche Stellung zu verlieren, wenn immer mehr Menschen für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit einstehen. 

Der Kontraste-Beitrag zeigt sehr ausgeruht und ganz nebenbei auch auf, welche Kontinuitäten zwischen den identitätssuchenden Rechtskonservativen und normalisierten patriotischen bis rechtsextremen Ansichten im Mainstream bestehen. Da sitzen zum Beispiel auf einer von einem CDU-Politiker organisierten Konferenz rechte bis rechtsextreme Autor*innen und Figuren aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, etablierten Medienhäusern und dem Springer-Verlag zusammen und beschreiben den Untergang ihres Abendlandes. "Die größte Gefahr" drohe weil "die Woken" oder "die Linken" vermehrt über diskriminierende Strukturen, über Rassismus, Sexismus oder Transfeindlichkeit sprechen. Es ist rein anthropologisch betrachtet ein spannendes Bild, das durch diesen Beitrag gezeichnet wird und das aus feministischer Sicht betrachtet werden sollte. Denn die Betrachtung dieser selbstbezogenen Identitätssuche könnte mehr Erkenntnisse über die Strategien jener bieten, die damit Wahlsiege und mehr Aufmerksamkeit generieren wollen. 

Die Identitätskrise der CDU/CSU

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Kommentare 7
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor 2 Jahren

    "Rechtsextreme Autor*innen und Figuren aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk". Wer ist denn damit gemeint?

    1. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 2 Jahren

      Guter Beitrag. Auch weil er die teilweise Absurdität und Überdrehung der Szene sieht und nennt. Aber mir geht es wie Dirk - wo kommen Rechte aus dem ÖRR vor? Weißt du da mehr, als im Beitrag gesagt wird?

    2. Mohamed Amjahid
      Mohamed Amjahid · vor 2 Jahren

      @Marcus von Jordan Dieter Nuhr ist ein gutes Beispiel für die im Beitrag beschriebene rechte Anschlussfähigkeit über Mediengrenzen hinweg. Nuhr spielt nicht nur mit rechten Diskursen, er bedient sie gekonnt in seinem ARD-Format zur besten Sendezeit: eine Kampagne gegen die Schwarze Autorin Alice Hasters (aus dem Bauch heraus, ohne sich mit ihrer Arbeit auseinanderzusetzen), Verstärkung von rechter Identitätspolitik (Winnetou zB) und immer wieder gerne „Gender Gaga“. Regelmäßig wird er von ganz rechten bis rechtsextremen Medien gefeiert und in Schutz genommen, aktuell von der Welt und der Jungen Freiheit nach der Berichterstattung zu dieser Konferenz. Und dann sagt Nuhr eben auf dieser Konferenz, dass er ja nichts mehr sagen dürfe… Genau diese Strategie haben breite Koalitionen über Mediengrenzen hinweg in den USA in den vergangenen Jahren gefahren, deswegen fand ich die Berichterstattung zur Konferenz an sich so spannend. Es gibt, meiner Beobachtung nach, in allen, auch vermeintlich progressiven oder "mittigen" Redaktionen und Medienhäusern, Autor*innen, die normal auf dieser Konferenz hätten sprechen können. Das ist aus meiner Sicht überhaupt das interessante Phänomen an der politischen Entwicklung der vergangenen Jahre.

    3. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 2 Jahren

      @Mohamed Amjahid ja - das finde ich auch eine präzise und übrigens auch viel wirksamere Kritik an Dieter Nuhr. Aber ist er ein Rechtsextremer? Ich finde auch den Rest deiner Betrachtung weitgehend zutreffend. Aber rechtfertigt das die Ansage von "Rechtsextremen aus dem ÖRR"? Oder ist das nicht auch die Hysterie, die du mit Recht in diesem Lager beklagst? Sry to say - aber das klingt für mich ziemlich polemisch und nach einer etwas automatischen Reaktion. Ich empfehle den von dir aus dem Text verlinkten ZEIT Artikel dazu - der ist wirklich sehr gut und differenziert und lässt mir wahrlich genug Platz für Empörung. Aber von Rechtsextremen steht da nichts.

      https://www.zeit.de/ku...

    4. Mohamed Amjahid
      Mohamed Amjahid · vor 2 Jahren

      @Marcus von Jordan Den Artikel finde ich auch gut. Ich glaube ja, dass die Grenzen in diesem (ich sage jetzt mal) Milieu fließend sind und deswegen auf dieser Veranstaltung überhaupt so harmonisch miteinander agiert werden konnte. Es gibt ja auch die Auffassung, dass es in der AfD bestimmte Strömungen gibt. Die einen "moderat", die anderen extrem oder rechtsextrem. Die Frage stellt sich hierbei, ob es bei solch einer Partei überhaupt jene geben kann, die man als demokratisch bezeichnen könnte oder man sich schon für eine politische Couleur entschieden hat, indem man der Partei beitritt. Auf jeden Fall eine spannende Diskussion, die auch von der eigenen Haltung abhängt, wie man sie führt. Keine Institution ist darüberhinaus immun gegen menschenfeindliche Akteure oder Haltungen, der ÖRR auch nicht.

    5. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 2 Jahren

      @Mohamed Amjahid Letzteres habe ich auch sicher nicht gemeint. Aber wenn man sie da verortet, dann muss man sie auch konkret nennen. Sonst, ich wiederhole mich, ist das polemisch. Debatte ist kaputt, wenn man bei allem jenseits der individuell wahrgenommenen Mitte keine Differenzierung mehr macht.
      Finde ich.

      Und das war ja aber nun auch keine AfD Veranstaltung. Da wäre ich dann nämlich bei dir, ganz persönlich betrachtet - muss jedes Parteimitglied drauf klarkommen, dass es als rechtsextrem betrachtet wird. Wobei ich auch da respektiere, wenn gerade in der politischen Praxis differenziert wird - Thema "die Moderaten stärken".

    6. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 2 Jahren

      @Marcus von Jordan Ich finds ja erstaunlich, dass der Kollege bei seiner polemischen Aussage bleibt, es gebe im ÖRR rechtsradikale "Autor*innen", belegt hat er das immer noch nicht. Es gibt sie dort auch nicht. Übrigens ist just nach der Diskussion hier in der FAZ ein Leitartikel erschienen, der etliche der im Threat erwähnten Punkte anspricht (Dieter Nuhr, Gendern, Winnetou) - als hätte Philip Eppelsheim bei Piqd mitgelesen, freilich kommt er zu einer anderen Ansicht https://zeitung.faz.ne... auch hier https://blendle.com/i/...

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