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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft Flucht und Einwanderung Feminismen
Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.
Sie reden von "Gender Gaga", "Genderwahn" und der "Zerstörung der deutschen Sprache": Rechtsextreme und ihre friends nutzen das Thema gendergerechte Sprache gerne für ihre ideologische Propaganda. Nur was ist dran, an der Angst um Goethes Deutsch? Spoiler: nix.
Diese datenjournalistische Recherche des Tagesspiegel zeigt mit Grafiken und Analysen, dass vor allem AfDler*innen über das Thema sprechen, schreiben, twittern. Was bedeutet: Sie reden quasi mit sich selbst über das Gender-Sternchen, inklusive Sprache in den Nachrichten oder den für sie damit zusammenhängenden Untergang des Abendlandes:
Keine Partei beschäftigt sich auf Twitter und Facebook mehr mit Gender als die AfD. Das gilt sowohl für den aktuellen Wahlkampf als auch für die jetzt auslaufende Legislaturperiode. Die angeblich linke Debatte wird inzwischen zu großen Teilen von rechts geführt.
Wie mit so vielen anderen ursprünglich progressiven Begriffen, setzen sich Rechte und Rechtsextreme schnell auf Wörter und nutzen sie für ihre eigene Identitätspolitik. Ein Beispiel: "woke" ist längst von der rechten Presse und ihnen nahestehenden Parteien und Vereinen übernommen und als Inszenierung der vermeintlichen Bedrohung des "Normalen" etabliert worden. "Debatten" stehen so ohne Grundlage da, ganze Talk-Runden, Parteiprogramme und Leitartikel drehen sich am Ende um sich selbst. Das hat sich so in den USA, aber auch in Deutschland entwickelt. Dabei sind die Grenzen der Obsession fließen, denn die Datenanalyse zeigt, dass sich hierzulande auch Politiker*innen von CDU/CSU (nicht nur im Wahlkampf) gerne mit "Gender Gaga" beschäftigen:
Die Politiker*innen, die am meisten über Gender twittern und posten, haben also eine negative Einstellung dem Wort gegenüber - und stammen fast alle aus der AfD. Henning Lobin vertritt die These, dass die AfD ihre sprachpolitischen Positionen als Mechanismus nutzt: „Über das Thema Sprache, das als zentral für das gesellschaftliche Miteinander gesehen wird, will sie andere, etwa familien- und gesellschaftspolitische Themen adressieren”, sagt er. Die Partei geht davon aus, dass sie mit der Ablehnung geschlechtergerechter Sprache viele Menschen erreicht – und darüber andere Positionen stärken kann, etwa im Bereich der Gleichstellungspolitik. Auffällig ist auch, dass die CDU vorne mit dabei ist. „Die Union beschäftigt sich in diesem Wahlkampf zum ersten Mal intensiver mit diesen sprachpolitischen Themen”, sagt Lobin. „Auch hier wird wohl ein gewisses Mobilisierungspotenzial gesehen.” So seien auch die sprachpolitischen Punkte im Wahlkampfprogramm der Union im Vergleich zu 2017 angestiegen.
Und das alles geschieht, während progressive, emanzipatorische, parteiunabhängige Diskurse längst weiter sind.
Quelle: Inga Barthels, Benedikt Brandhofer, Max Callaghan, Jesse Lehrke, David Meidinger, Hendrik Lehmann Bild: Tagesspiegel interaktiv.tagesspiegel.de
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und anscheinend haben die Gegner es auch nötig albern zu werden: ich sage nur HAMMERIN und TONKE...
Interessant zum Thema Polarisierung auch ein Text der Sprachwissenschaftlerin Ewa Trutkowski: "Natürlich, Gendern polarisiert, und es gibt hier keinen leisen Mittelweg, auch nicht über die Vermeidung generischer Maskulina durch eine semantisch widersinnige und in den meisten Fällen ziemlich lächerliche Flucht in die Partizipbildung (die «Mitarbeitenden», «Verkaufenden» und «Studierenden» lassen schön grüssen). Doch war Gendern bisher ein Signet selbstverantwortlicher politischer Verortung, bekommt der, der es nicht tut, mittlerweile auch einen Stempel aufgedrückt. Grund hierfür ist die mit einer überheblichen Gerechtigkeitsattitüde vorangetriebene Institutionalisierung der Gendersprache durch Parteien, Verwaltungen und Universitäten (keine, die keinen Leitfaden hat) – wer sich nicht beugt, gerät schnell unter Verdacht." https://www.nzz.ch/feu...