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Feminismen

Appell im "New Yorker": Wenn man gegen den Hass nicht kämpft, nimmt er die Farbe des Normalen an

Daniel Schreiber
Autor und Journalist
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Daniel SchreiberSamstag, 03.12.2016

Ich habe an dieser Stelle ja schon oft geschrieben, wie großartig ich die Texte von Chimamande Ngozi Adichie finde. Für den New Yorker hat sie nun darüber nachgedacht, wie man dem wachsenden Populismus und dem neuen amerikanischen Präsidenten gegenübertreten kann. Es ist ein Schlachtruf für den politischen Kampf geworden, ein aufrührender Essay, der mir so viel Klarheit verschafft hat, wie ich sie seit den amerikanischen Wahlen nicht mehr hatte. Adichies zentraler Punkt ist, dass jetzt die Zeit gekommen ist, in der wir für unsere Rechte kämpfen müssen. Das heißt, eben nicht so zu tun, als wäre die "Identitätspolitik" der Minderheiten das Problem, denn Identitätspolitik dient seit über zwei Jahrhunderten dazu, Schwarze und Frauen zu bekämpfen. Das heißt, die autokratischen und rassistischen Tendenzen der neuen Regierung als solche zu benennen anstatt sie lediglich als andere "Meinungen" darzustellen. Das heißt, sich eben nicht den Kuschelslogans von "Einheit" und "Heilung" hinzugeben, denn es ist unmenschlich und ungerecht von den Leuten, die von den neuen Machthabern gehasst und angeprangert werden, zu verlangen mit diesen Machthabern übereinzustimmen. Das heißt, die Wut der alten weißen Männer und jener, die sich mit ihnen identifizieren, nicht als die einzige Wut darzustellen, die ein Recht hat zu existieren, sondern ihr mit einer ebensolchen Wut gegenüberzutreten. Denn dort, wo man nicht gegen den Hass kämpfe, so Adichie, nehme er die Farben des Normalen an.     

Appell im "New Yorker": Wenn man gegen den Hass nicht kämpft, nimmt er die Farbe des Normalen an

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