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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft Liebe, Sex und Wir Feminismen
Antje Schrupp ist Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Sachbuchautorin. Sie beschäftigt sich vor allem mit der politischen Ideengeschichte von Frauen und insbesondere mit feministischer Wirtschaftsethik. Ihr aktuelles Buch "Reproduktive Freiheit. Eine feministische Ethik der Fortpflanzung" erschien 2022. Sie bloggt unter www.antjeschrupp.com.
Das Patriarchat ist ein globales Phänomen. Wie kam es eigentlich dazu, dass Männer Macht über Frauen erlangten? Dieser Frage ist die Journalistin Angela Saini in ihrem Buch "Die Patriarchen" nachgegangen, das inzwischen auch auf Deutsch vorliegt (Hanser Verlag). Sie zieht darin die neuesten Erkenntnisse aus Altertumswissenschaft und Archäologie zurate, trotzdem versteht sie die Entstehung des Patriarchats nicht als einmaliges geschichtliches Ereignis in grauer Vorzeit, sondern als kontinuierlichen Prozess, der sich im Lauf der Geschichte immer wieder vollzogen hat – zum Beispiel auch im Zuge der Kolonialisierung, bei der die europäische Form des Patriarchats gewaltsam in andere Regionen der Welt verbreitet wurde.
Zwei Aspekte sind dabei laut Saini die wesentlichen Faktoren: Die Entstehung von Staatlichkeit als Voraussetzung zur Bildung und strukturellen Implementierung von Frauenunterdrückung und der Wechsel von Matrilokalität zu Patrilokalität, also dass gebärfähige Frauen ihre Herkunftsfamilien verlassen und in die Familien ihrer Männer umziehen müssen, was sie unweigerlich in eine strukturell machtlose Position bringt. Abgesehen davon kommt Patriarchat aber in sehr unterschiedlichen Formen vor, sodass es kaum eine einzige Ursache dafür geben kann.
Sainis Buch ist lesenswert, weil sie journalistisch zugänglich schreibt und zudem historische Befunde immer wieder mit aktuellen Fragestellungen von heute verbindet – tatsächlich ist die Frage, was patriarchale Dynamiken stützt und verstärkt, ja wieder aktueller denn je. Dieses (englischsprachige) Portrait im Guardian ist vor allem auch deshalb interessant, weil es nicht nur Sainis Thesen vorstellt, sondern sie auch mit biografischen Informationen über die Autorin verbindet.
Quelle: Katy Guest Bild: Ben Zucker/The Gu... EN www.theguardian.com
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Saini investigates how patriarchal structures were influenced by various factors, such as religious and economic systems, and how these have been perpetuated and adapted across cultures. She also addresses the resilience of these structures free games and challenges common assumptions that patriarchy is natural or universal.
"Wenn die Regierungen einfach das Ende des Patriarchats mit einem Schlag verordnen könnten, wie es die Sowjets fast getan haben, warum tun sie es nicht? "Denn wenn wir nicht in einem autoritären Staat leben ... muss es eine Diskussion mit der Öffentlichkeit geben", sagt Saini."
Aber das "fast" ist der Punkt. In der Sowjetunion war unter dem Schirm der Gleichberechtigungs-Gesetze die Dominanz der Männer an der Macht härter als in den Demokratien. Auch wenn viele Frauen als Ärztinnen arbeiteten. Es sind nicht die formulierten Gesetze, es ist das konkrete Verhalten im Alltag, das sich verändern muß. Und das ist schwer "zu verordnen".
Bislang las ich das Buch nicht, nach dem piq scheint es ein Wimmelbild zu sein.
Ist das richtig?
Die Rezensionen hierzulande geben auch diesen Fingerzeig:
https://www.buecher.de...
So etwa Katharina Teutsch in der FAZ:
"Saini hat für die Recherche ihres Buchs unzählige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit besucht und Interviews mit ihnen geführt. Das mag redlich sein, aber auch einigermaßen bequem, denn es entlastet die Autorin von der Aufgabe, eigene Schlüsse aus ihrem Material zu ziehen. Es lässt sie im Gegenteil nahezu verschwinden hinter der Fülle von sich widersprechenden Aussagen, Lehrmeinungen und Zeitzeugenberichten. So bleibt die Quintessenz dieses Buches im ewigen Wissenschaftsstreit begraben, was aus der Leserin zwangsläufig eine Textarchäologin macht. Die Forschung der vergangenen Jahrzehnte, so pinselt man sich die vielen O-Töne sauber, mündet vor allem in die Erkenntnis, dass unser binäres Denken, das streng in patriarchal-gewalttätig und matriarchal-friedfertig unterteilt, die Komplexität früherer Gesellschaften überhaupt nicht abbilden kann.
"Es gab also nie eine einzige Form der 'patriarchalischen' Gesellschaft, die irgendwie am Ende der Jungsteinzeit in Europa und Asien eingeführt wurde, bevor sie sich über den Rest der Welt ausbreitete", resümiert Saini. Damit ist auch "die weltgeschichtliche Niederlage des weiblichen Geschlechts", die Engels diagnostizierte, kein zivilisationsgeschichtlicher Kometeneinschlag, sondern ein langer, zäher und vielschichtiger Prozess ins Offene.
So endet diese Suche nach den Ursprüngen männlicher Herrschaft auch mit dem etwas sonntagsredenhaften Appell: "Wir haben uns das alles ausgedacht, fast alles, und wir können uns etwas anderes ausdenken." Yes, we can!"