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Feminismen

Amber Heard und Johnny Depp: Die alte Geschichte der häuslichen Gewalt

Theresia Enzensberger
Journalistin und Herausgeberin des BLOCK Magazins
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Theresia EnzensbergerSonntag, 21.08.2016

Ich verfolge Nachrichten über "Prominente" nicht besonders genau (obwohl ich daran nichts verwerflich finde), aber manchmal können Fälle, die in den Boulevard-Medien verhandelt werden, trotzdem instruktiv sein.

Amber Heard, Johnny Depps Ex-Frau, hat alles getan, was man Opfern häuslicher Gewalt rät: Sie ist zur Polizei gegangen, sie hat alles dokumentiert. Nun hat sie die gesamten 7 Millionen Dollar, die sie bei der Scheidung bekommen hat, gespendet, um zu beweisen, dass es ihr nicht um Geld geht.  

Dennoch glaubt man ihr nicht. Constance Grady argumentiert hier, dass TMZ zwar nicht der Ort ist, an dem man eine feministisch bewusste Berichterstattung erwarten kann, aber dass es trotzdem wichtig ist, in welchem Ton dort berichtet wird. TMZ berichtet meist zuerst über etwas und legt damit die Richtung fest, in die die Debatte geht. 

In diesem Fall treten die typischen Reflexe zu Tage: Eine Frau klagt einen Mann der häuslichen Gewalt an, sie muss also hinter seinem Geld her sein, die Beweise fabriziert haben und außerdem ist sie wahrscheinlich schlicht rachsüchtig. Die Wiederholung dieser Geschichte in der Klatschpresse, mögen sie uns noch so irrelevant erscheinen, ist gefährlich. 

Amber Heard und Johnny Depp: Die alte Geschichte der häuslichen Gewalt

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