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Geboren in München, spanische, französische und englische Sprachwissenschaften studiert zwischen München, Dschnenin, Gran Canaria und heutzutage unterwegs zwischen bayerischer Provinz und westafrikanischen Großstädten vereine ich verschiedene Lebenswelten als Reporter beim Bayerischen Rundfunk. In meinen Hörfunk-, Fernseh- und Online-Beiträgen beschäftige ich mich sehr oft mit Musik und Identität - manchmal ruft aber auch das Bauern-Symposium oder die Terror-Übung im Allgäu. Vor dem BR habe ich als Fernseh-Autor bei taff und red! von ProSieben, in der Produktion von Wetten Dass und Redakteur bei der Hip-Hop-Seite rap2soul.de gearbeitet.
Außerdem betreibe ich gemeinsam mit Marcel Aburakia den Podcast "Kanackische Welle".
Die Nordafrika- und Westafrika-Korrespondentin Dunja Sadaqi macht immer wieder sehr spannende Hörfunk-Geschichten für die ARD-Programme. In diesem Beitrag lernen wir Karima Nadir kennen. Sie ist nicht nur Aktivistin für Frauenrechte, sondern auch eine ledige Mutter. Sie kämpft gegen die juristische und gesellschaftliche Stigmatisierung von Mamas mit unehelichen Kindern im nordafrikanischen Staat.
Sie ist Mitglied in dem Kollektiv 490. Der Name leitet sich von dem Paragraf 490 im marokkanischen Strafgesetzbuch ab. Dieser Paragraf setzt Sex außerhalb der Ehe unter Strafe. Das hat fatale Folgen für Frauen, die in solchen nicht-ehelichen Beziehungen Kinder zur Welt bringen und auch für die Kinder selbst. Es gibt Meldungen von toten Säuglingen in Mülltonnen und wenn diese Kinder dann doch behalten werden, sind sie sogar gesetzlich lebenslang als "Bastarde" stigmatisiert, wie eine Expertin in dem Radiostück erklärt.
Viele Frauen verehren die Aktivistin Nadir regelrecht, da sie für viele die einzige Anlaufstelle ist, die den alleinerziehenden Müttern ihre Würde zurück gibt. Das Schlimmste an allem: Männer scheinen komplett stigma- und problemfrei als uneheliche Väter davon zu kommen.
Trotz eines positiven Vaterschaftstest ist ein Vater in Marokko nicht dazu verpflichtet Unterhalt zu bezahlen und gesellschaftlich erfährt er trotz seiner unehelichen Eskapaden auch keine Ächtung.
Jedes Jahr wird es tausende neue alleinerziehende Mütter geben, die dieses Dilemma betreffen wird, insofern muss sich Marokko mehr damit auseinandersetzen und dringend die Gesetze erneuen, findet die Aktivistin.
Dieser Beitrag zeigt, wie wichtig feministische Anliegen und Diskussionen auch im Jahre 2021 sind, denn auch durch Aufklärungsarbeit kann ein gesellschaftlicher Konsens entstehen, der dann wiederum auch einen großen Einfluss auf offizielle Gesetzgebung haben kann.
Quelle: Dunja Sadaqi Bild: Olaf Schuelke www.deutschlandfunkkultur.de
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