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„Wir sollten uns über den Brexit freuen"
Finanzkrise, Eurokrise, Deflations-Gefahr: Als EU-Korrespondent in Brüssel wird man notgedrungen zum Wirtschaftexperten.
Studium der Politikwissenschaft in Hamburg, danach als freier Journalist nach Paris, wo mich das "Handelsblatt" engagiert hat. Seit 2004 lebe und arbeite ich in Brüssel, seit 2010 wieder freiberuflich, u.a. für "taz" und "Cicero". Zudem betreibe ich den EU-Watchblog "Lost in EUrope".
Mal wird er als bedauernswerter Betriebsunfall der Geschichte abgetan, mal als unverantwortlicher Akt der Zerstörung gebrandmarkt. Einig sind sich die meisten EU-Politiker aber, dass der Brexit schlecht für Europa sei. Doch ist das wirklich so? Steckt nicht auch in dieser Krise eine Chance, wie so oft in der EU-Geschichte?
Ja, meint der belgische Ökonom Paul de Grauwe, der an der London School of Economics lehrt. Jetzt könnten die Rest-Europäer endlich jene Integrationsschritte machen, die die Briten immer verhindert haben — zum Beispiel bei den Unternehmenssteuern. Letztlich sei das eine gute Sache. Zitat:
Thus the decision by the UK government to leave the European house should be welcomed by EU-member states instead of being deplored. It creates a window of opportunities for further integration on the European continent.
Allerdings müsse man diese Chance auch nutzen und sich nicht von den Lobbyisten der Industrie ins Bockshorn jagen lassen. Die wollen nämlich verhindern, dass die EU bei den Steuern ernst macht — und Großbritannien (sowie den mit UK Handel treibenden Unternehmen) neue Extrawürste sichern.
Quelle: Paul De Grauwe EN socialeurope.eu
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