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Wendet Costa das "Blatt der Austerität"?
Redakteurin mit Schwerpunkt Europa
Was hält Europa zusammen, was zerreißt Europa? Es sind diese Fragen, die meine Arbeit bei euro|topics jeden Tag aufs Neue spannend machen. Die europäische Presseschau wird täglich vom Journalistennetzwerk n-ost im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung erstellt. Wir scannen die Medien in den (noch) 28 EU-Ländern, der Schweiz, Russland, der Ukraine und der Türkei und zeigen Europas wichtigste Debatten in fünf Sprachen auf eurotopics.net und per Newsletter.
Relativ unbeobachtet vom Rest des großen Europas vollzieht sich an dessen Rand offenbar eine Art kleines Wunder. Eine linke Regierung trotzt der von seinen Gläubigern auferlegten Sparpolitik und hat damit bislang weder sich selbst zerlegt, noch das Land in den Ruin getrieben - Szenarien, die laut Austeritätsbefürwortern (also vornehmlich dem deutschen Finanzminister) automatisch eintreffen, wenn Linke regieren. Portugal bleibt im abgelaufenen Jahr mit 2,5 Prozent unter der Defizitgrenze von drei Prozent und erreicht damit eine so niedrige Staatsverschuldung wie seit 1995 nicht mehr. Doch Wunder hin oder her: meist vergisst, wer an sie glaubt, genauer nachzurechnen. Angesichts vieler kleinerer und größerer Einschränkungen sieht der Erfolg der neuen Regierung nicht ganz so rosig aus. Und so wird deutlich, dass Portugal zwar auf einem besseren Weg ist, als konservative Kräfte zunächst angenommen haben, aber den Beweis, dass die Abkehr von der Sparpolitik wirklich wirtschaftlichen Aufschwung bringt, noch nicht erbracht hat.
Quelle: Artikel von Martin Dahms fr.de
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