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Piqd vor allem beim Deutschlandfunk die Rosinen heraus, wann immer es bei dem Sender um Europa geht. Als Korrespondent mit Sitz in Polen geht der Blick vor allem nach Osten.
Geboren 1968 in Braunschweig. Studium der slawischen Sprachen und der Geschichte Osteuropas in Kiel, Sankt Petersburg und im sibirischen Irkutsk. Langjährige Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur bei norddeutschen Tageszeitungen. Seit 2010 freier Osteuropa-Korrespondent für Print- und Online-Medien in Warschau und Berlin.
Zahlen sind natürlich nur Zahlen, sprich: kaum mehr als Schall und Rauch. Nun sind es also bald 10.000 Tote im Ukraine-Krieg, haben Statistiker gezählt bzw. hochgerechnet. Aber was sagt uns das? Man müsste, genau genommen, den Scheinwerfer auf jedes einzelne Schicksal richten, auf jede(n) einzelne(n) Tote(n), um zu erfassen, was der Krieg für die Menschen in der Ukraine und für das Land bedeutet: eine Katastrophe ohne Ende - jedenfalls ohne absehbares Ende.
Im Gegenteil: alles könnte noch schlimmer kommen. Steffen Dobbert weist in seinem Text über den Antrittsbesuch des neuen ukrainischen Ministerpräsidenten Wolodymyr Hrojsman in Berlin auf den 14. Juli hin. Bis dahin sollen die Modalitäten für Wahlen in den ostukrainischen Separatistengebieten geklärt sein. Es wäre schon eine Sensation, wenn das gelänge, und erst recht, wenn die Wahlen wirklich stattfänden. Ein echtes Interesse daran haben beide Seiten nicht: die Regierung in Kiew nicht, weil die Abstimmung die Spaltung des Landes formalisieren und dadurch weiter zementieren würde, und die Separatisten nicht, weil sie bei einer solchen Wahl nicht die alleinige Manipulationsherrschaft über das Geschehen hätten, die sie anstreben - ganz die gute alte Kremlschule. Man muss also kein Prophet sein, um bis zum Stichtag am 14. Juli keine Zeitenwende in der Ukraine zu erwarten.
Quelle: Steffen Dobbert zeit.de
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