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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Der Zug nach Hause geht pünktlich, kurz vor Strasbourg denke ich an eine große Leerstelle des Mai '68: das vereinte Europa. Im 19. Jahrhundert bildeten Eisenbahnnetze das Gerippe der Nationen, in Frankreich einen Eckpfeiler der Republik wie Schulen und Armee. In dem Maße, wie sich die nationalen Netze verbanden, wuchs eine Infrastruktur der europäischen Gesellschaft, die sich anglich, ohne ihre regionalen Eigenarten zu verlieren. Es ist eine Mär, die Europäische Union schreibe die Privatisierung der SNCF zwingend vor.
Seine Überlegungen ähneln denen des Historikers Tony Judt, der ebenso die ungeheure Bedeutung der Eisenbahn für Europa betonte. In einem seiner letzten Bücher "Dem Land geht es schlecht. Ein Traktat über unsere Unzufriedenheit" plädierte er dafür, Privatisierungen rückgängig zu machen:
Die Eisenbahn ist – wie die Landwirtschaft und die Post – eine ökonomische Veranstaltung und zugleich ein unabdingbares öffentliches Gut.
Die Bahnhöfe sollten staatlich sein, aber viele Einrichtungen in ihnen privat:
Es gibt keinen Grund, weshalb Zeitungskioske oder Cafeterias in staatlicher Regie betrieben werden sollten.
Claus Leggewie verbindet das Utopische der 68er mit der Frage der Stunde: Wie weiter Europa?
Die Lehre aus den schlechten Erfahrungen anderer EU-Länder damit (die Privatisierungen, A.E.) wäre eher, diese scheinbar naturwüchsige Tendenz umzukehren und ein europäisches Schienennetz als Gemeinschaftsgut in Angriff zu nehmen, ohne dabei den Nahverkehr zu vernachlässigen, der auf einigen Strecken heute noch so langsam geht wie 1968. Ein europäisches Schienennetz, das nicht nur die Jungen kostenlos nutzen können – so geht eine schöne Post-68-Realutopie. Seien wir realistisch und fordern das Mögliche.
Quelle: Artikel von Claus Leggewie fr.de
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Also erst mal müßte man auch mal die schlechten Erfahrungen bei den "natürlichen Monopolen" im Staatsbesitz, wie sie ja bei vielen Verkehrsinfrastrukturen existieren, einbeziehen. Die sind in der Regel miserabel - wenn ich z.B. so an den Athener Flughafen denke. Und es geht doch nicht um kostengünstige Preise sondern um kostengerechte. Die Methode einfach nicht kostendeckende Preise zu nehmen und dann hinten rum zu subventionieren bzw. die Strukturen vergammeln zu lassen, dass ist doch keine Lösung.