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Europa

Roma nehmen ihr politisches Schicksal selbst in die Hand

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
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Jürgen KluteMontag, 05.10.2020

Rumänien gilt in der öffentlichen Wahrnehmung als eines der korrupteren EU-Mitgliedsländer. Und im Umgang mit seinen Minderheiten gilt es auch nicht als vorbildlich – jedenfalls nicht im Blick auf die Roma.

Rund zwei Millionen Einwohner Rumäniens gehören zur Gruppe der Roma. Sie sind damit die größte Minderheit im Land.

Politisch sind sie bisher nur schwach vertreten, obgleich es Minderheitenvertretungen in der rumänischen Abgeordnetenkammer gibt. Die Vereinigung Roma-Partei Pro Europa (APRPE), die die Roma in der Kammer vertritt, ist eine von 16 politischen Minderheitenvertretungen.

In diesem Interview von Janka Vogel mit dem rumänischen Soziologen und APRPE-Politiker Marian Daragiu geht es um den langen und beschwerlichen Weg der politischen Selbstorganisation der Roma. Daragiu erklärt die Hindernisse, die auf diesem Weg zu überwinden sind. Und er beschreibt die Ansätze und Strategien zu deren Überwindung und zur Selbstbefreiung aus dem Teufelskreis von Armut und Bildungsmangel. Als Ziel seiner Arbeit und der seiner Mitstreiterinnen nennt Daragiu:

„Zu den Zielen von APRPE gehört es, sicherzustellen, dass die Angehörigen der Roma-Minderheit jede Möglichkeit erhalten, an Kommunal-, Parlaments- und Europawahlen teilzunehmen, das Passiv- und Aktivwahlrecht für sie zu gewährleisten, damit sie politisch direkten Einfluss auf ihre Lebensumstände nehmen können und dafür zu sorgen, dass die Interessen der Wählerschaft, die der Roma-Minderheit angehört, bestmöglich vertreten werden.“

Das Interview ist einer der wenigen deuschsprachigen Texte, die einen zumindest kleinen Einblick in die alltäglichen Lebensbedingungen der Roma in Rumänien geben. Gleichzeitig macht der Text eine erstarkende Zivilgesellschaft in Rumänien sichtbar, die dem schnellen und oberflächlichen Blick auf das Land leicht entgeht.

Roma nehmen ihr politisches Schicksal selbst in die Hand

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