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Piqd vor allem beim Deutschlandfunk die Rosinen heraus, wann immer es bei dem Sender um Europa geht. Als Korrespondent mit Sitz in Polen geht der Blick vor allem nach Osten.
Geboren 1968 in Braunschweig. Studium der slawischen Sprachen und der Geschichte Osteuropas in Kiel, Sankt Petersburg und im sibirischen Irkutsk. Langjährige Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur bei norddeutschen Tageszeitungen. Seit 2010 freier Osteuropa-Korrespondent für Print- und Online-Medien in Warschau und Berlin.
In dem Interview, das ich hier empfehlen möchte, scheint noch einmal alles auf, was das zurückliegende Politikjahr 2018 in Europa im Kern ausgemacht hat. Es könnte also bei einer Bilanz gut unter dem Summenstrich stehen, finde ich. Denn der Fall des belgisch-kanadischen Studenten Adrien Beauduin, der bei den jüngsten Prosteten in Ungarn festgenommen wurde, ist im höchsten Maße charakteristisch für die zuletzt so oft konstatierte Spaltung Europas und der westlichen Welt.
Darum geht es in dieser Fallstudie: Da ist ein junger Mann mit vielfältigen kulturellen Wurzeln, ein Kosomopolit, der in Montréal, Warschau, London und Prag studiert hat und nun in Budapest gelandet ist. Er ist ein Globalisierungsgewinner, so scheint es, und zu allem Überfluss ist er ein Experte in Gender Studies, also ausgerechnet in jenem Fach, das Rechtspopulisten und Erzkonservativen so verhasst ist wie kaum ein anderes. Und dann ist er auch noch ein Doktorand an der Central European University, der sogenannten Soros-Universität, die Ungarn kürzlich verlassen musste, weil sie von der Rechtsregierung unter dem autoritär regierenden Viktor Orbán aus dem Land getrieben wurde (hier ist die Geschichte nachzulesen).
Damit war im Grunde alles angerichtet, als sich dieser Adrien Beauduin vor Weihnachten den Protesten gegen das sogenannte Sklavereigesetz in Ungarn anschloss, die Orbán erstmals seit Langem ernsthaft unter Druck setzten. Damit machte sich Beauduin endgültig zum Regimefeind. Dass er verhaftet wurde, war wohl eher ein Zufall. Nun aber drohen ihm im Extremfall mehrere Jahre Gefängnis. Das ist natürlich absurd. Andrerseits stellt sich die Frage: Was hat ein belgisch-kanadischer Gender-Studies-Doktorand mit Arbeiterprotesten in Ungarn zu tun? Auch um diese Frage geht es in dem Interview mit Beauduin, das in der dezidiert linken Political Critique erschienen ist.
Quelle: Jakub Gawkowski / Adrien Beauduin EN politicalcritique.org
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Naja, als Gender Studies (von der Regierung verboten) Doktorand und CEU-Student (von der Regierung rausgedrückt) ist er sogar im doppelten Sinne persönlich betroffen. Die Proteste der letzten Wochen waren auch keine „reinen“ Arbeiterproteste (gibt es so etwas?), sondern hatten von Beginn an auch Anti-System-Charakter. Auch sonst steht es jedem frei, sich aus Solidarität einer Demo anzuschließen. Nur weil die ungarische Regierung sich so selbstbewusst illiberal gibt, bedeutet das noch lange nicht, dass man unbedingt versuchen sollte, sie verstehen zu wollen. (Dafür ist das ganze Orban-System, z.B. im Vergleich zu Polen, ideologisch völliger Schrott; es ist vor allem ein Mafiastaat.) Sonst bewegen wir uns schneller in einer illiberalen Denkweise, als wir vielleicht zu denken meinen.