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Europa

Noch mehr Brexitgründe

Christian Odendahl
Denkfabrikarbeiter
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Christian OdendahlDienstag, 28.06.2016

Die SZ lädt dieser Tage immer wieder englischsprachige Gastautoren ein, um den Deutschen den Brexit zu erklären. Das ist meist sehr interessant, wie auch hier, und clever: Das schwierige Thema des englischen bürgerlichen Dünkels zu erklären, sollte man besser den Engländern selbst überlassen. Das Problem Brexit hat viele Dimensionen, wie man hier wieder erkennt.

Noch mehr Brexitgründe

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Kommentare 8
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 8 Jahre

    ...wenn man so liest der Tage und ich glaube nicht, dass ich schon mal so viel zu einem Thema in so kurzer Zeit gelesen habe seit dem Studium, drängt sich einem ein Gedanke auf, nämlich das sehr viele Wähler #leave gewählt weil sie die enorme disruptive Kraft dieses Votums gespürt haben (z.B. hier Mckenzie ehemaliger SUN Redakteur: http://www.newyorker.c...). Sie wollten endlich eine echte Veränderung, sie wollten die Verhältnisse fundamental aufkündigen. Und ich glaube dabei auch nicht daran, dass die EU eine sehr große Rolle gespielt hat. Es wird hier auch gerne übersehen, wie stark #leave von links profitiert hat!
    Und ich kotze jetzt schon über die einsetzende Verzögerungspolitik der Konservativen überall in Europa. Denn deren Lobbys wollen nicht erlauben, dass diese Veränderungen zu Stande kommen. Ich halte das für wirklich dramatisch: wenn sie jetzt nicht aufhören Klientelpolitik zu machen und sich Europas Menschen zuzuwenden, ist das ein gigantisches Förderprogramm für die politisch Extremen auf dem ganzen Kontinent. Sie sägen längst auch an ihrem eigenen Ast und am ganzen europäischen Baum.

    1. Christian Odendahl
      Christian Odendahl · vor mehr als 8 Jahre

      Auf jeden Fall, der Elitenhass war zusammen mit der Einwanderungsfeindlichkeit der Hauptgrund. Labour war in der Tat ein sehr wichtiger Faktor, denn Labour sollte diese Leute erreichen und schafft es schon länger nicht mehr.

  2. Alexander Wragge
    Alexander Wragge · vor mehr als 8 Jahre

    Ich stimme zu, es gibt sicher sehr viele Gründe. Dennoch ist es auch zu einfach, die Gründe nur auf Seiten der EU zu suchen. Soziale Ungleichheit in England spielte eben auch eine große Rolle. So hat sich Politico Europe die Brexit-Regionen Englands angeschaut. Hier findet sich zum Beispiel die Kleinstadt Boston.

    "The town, which has experienced significant migration from Central and Eastern Europe, is also noticeable for economic deprivation. The median income in Boston is less than £17,000 and one in three people have no formal qualifications at all."

    Hier stimmten 76 Prozent für Leave.

    Der Autor Matthew Goodwin kommt zu dem Schluss:
    "The problem was that most economically disaffected voters who were tempted by Brexit were already resigned to believing that their future would be worse than the past. And they were clear about who was to blame."

    1. Alexander Wragge
      Alexander Wragge · vor mehr als 8 Jahre

      Sorry, hier noch der Link:
      "Inequality not personalities drove Britain to Brexit
      Angst, alienation and resentment fueled the vote to leave the EU."
      http://www.politico.eu...

    2. Christian Odendahl
      Christian Odendahl · vor mehr als 8 Jahre

      @Alexander Wragge Verstehe nicht ganz: der Text sucht doch gerade *nicht* die Gründe bei der EU... Zumal es in Schottland auch ehemalige Industriegebiete gibt, die herunter gekommen sind, und dennoch Mehrheit für EU ist.

    3. Alexander Wragge
      Alexander Wragge · vor mehr als 8 Jahre

      @Christian Odendahl Ah okay, ich habe die Artikel verwechselt.

  3. Marion Bruchhäuser
    Marion Bruchhäuser · vor mehr als 8 Jahre

    Ich habe heute tatsächlich mal von einer einzigen O-Ton Stimme eines Brexit Wählers (84 Jahre) gehört. Genannte Gründe: 1) "Sie wollen uns ja nur das Pfund wegnehmen" und 2) "Die EU kann einfach keine gute Wirtschaftspolitik machen - siehe Griechenlandproblem, immer noch nicht gelöst". Vor allem Punkt 1 ist natürlich bezeichnend :-(.

    1. Christian Odendahl
      Christian Odendahl · vor mehr als 8 Jahre

      Ja, aber es zeigt sich: die Eurokrise hat dem Projekt EU sehr geschadet, auch wenn UK davon nicht tangiert ist (zumindest nicht direkt, indirekt sehr wohl).

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