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"Krieg, Handel und Piraterie / Dreieinig sind sie, nicht zu trennen" – Oder: Der Mord an Ján Kuziak
schreibt, kuratiert, gibt heraus
Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
In der EU geschah der zweite Journalistenmord, im Stil wie er in Moskau und anderswo öfters geschieht. Nach dem Fall Galizia auf Malta, gibt es nun in der Slowakei den Mord an Kuziak und seiner Verlobten. Sein letzter unvollendeter Artikel erschien nun in deutscher Übersetzung.
Über die größeren Veränderungen in der Geschichte der illegalen Geschäfte berichtet Roberto Saviano ebenso in der WELT, allerdings hinter einer Bezahlschranke:
Ich kann nicht die Wahrheit jeder Einzelheit der geposteten Artikel garantieren, aber ich weiß, dass mir mehrere Autoren sagten, dass die Mafia oder vergleichbare Organisationen sich besonders nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des Ostblocks drastisch verändert hätten und sie sich immer stärker mit den neuen Politikern und Geschäftsleuten verbinden. Der Erste war im Jahre 2001 Petros Markaris, der griechische Brecht- und Goethe-Übersetzer, der seine Kriminalromane nicht als leichte Unterhaltungskost, sondern als Gesellschaftsromane verstanden wissen will. Dabei zitierte er Goethes Zeilen aus dem Faust 2, die ich als Titel verwende.
Alle diese Autoren fürchten, dass sich illegale und legale Geschäfte so verbinden, dass sie nicht mehr zu trennen sind. So sagt Michal Hvorecký über den slowakischen Premierminister:
Fico ist mitverantwortlich für Angriffe gegen die freie Presse, weil er seit Jahren behauptet, die kritischen und unabhängigen slowakischen Journalisten seien vom Ausland bezahlte Feinde des Staates. Er nannte uns 'dreckige, antislowakische Prostituierte', Idioten, Hyänen, 'schleimige Schlangen'. ... Das ist das Diskursniveau der slowakischen Sozialdemokratie. Die öffentlich-rechtlichen Medien stehen unter enormem Druck. ... Leider wurde das in Deutschland jahrelang ignoriert. Die SPD war neidisch auf Ficos Wahlerfolge und wollte sein wahres Gesicht nicht wahrnehmen. Das sollte sich endlich ändern.
Quelle: Ján Kuciak, Roberto Saviano u.a. Bild: Aktuality.sk welt.de
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