sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.
Die politische und territoriale europäische Neuordnung nach dem Ersten Weltkrieg ist nichts, was eine größere Öffentlichkeit auf dem Kontinent heute noch bewegt. Allenfalls diskutieren darüber Akademiker. Es gibt eine Ausnahme: Ungarn. Dort ist die Neuordnung nach dem Ersten Weltkrieg heute ein Thema, das auf der öffentlichen Agenda weit oben steht. Im Vertrag von Trianon (der letzte der so genannten Pariser Vorortverträge) verlor Ungarn 1920 zwei Drittel seines Territoriums und 58 Prozent seiner Bevölkerung – kein anderes Land wurde territorial und demografisch derart hart bestraft. In Ungarn kann man seit längerem überall Autoaufkleber mit den Grenzen des ungarischen Königreiches sehen, T-Shirts und Abzeichen mit Großungarn-Karten kaufen, die Zahl der Denkmäler, die Ungarn als Reich mit zerbrochenen Landesteilen zeigen, ist in den vergangenen Jahren sprunghaft angewachsen. In Ungarn heißt der Trianon-Vertrag heute quasioffiziell "Friedensdiktat". Ein viel zitierter (in Ungarn meistens fälschlicherweise dem Schriftsteller Gyula Illyés zugeschriebener) Ausspruch lautet: "Ungar ist derjenige, den Trianon schmerzt." Zwei Drittel der Ungarn glauben, andere Länder besäßen Gebiete, die eigentlich Ungarn zustünden, die Hälfte der Ungarn meint, man dürfe sich mit Trianon niemals abfinden. Man mag das für absurd oder hysterisch halten, vor allem angesichts des Umstandes, dass in der breiten ungarischen Öffentlichkeit ein wesentlicher Umstand, der zu Trianon führte, komplett ausgeblendet wird: Die Ungarn stellten in ihrem Teil des Habsburgerreiches nur knapp mehr als die Hälfte der Bevölkerung, waren aber die Herrscher- und Herrennation. Alle anderen Nationalitäten waren einer äußerst aggressiven Magyarisierungspolitik unterworfen und hatten es schlicht zutiefst satt, unter ungarischer Herrschaft zu leben. Dennoch hat das Trianon-Thema in Ungarn seit Ende der 1980er Jahre einen neuen, komplexen Hintergrund, mit dem Viktor Orbán schon seit längerem geschickt spielt (siehe dazu meine Analyse für den SPIEGEL). Ein Autorenkollektiv des Balkan Investigative Research Network/Democracy Reporting ist der spannenden Frage nachgegangen, warum einige Nachbarländer Ungarns so gelassen auf Viktor Orbán doppeldeutiges Spiel mit dem Trianon-Trauma reagieren und warum andere am Karussell des Nationalismus mitdrehen. Für das Verständnis der politischen Gemengelage und der Kräfteverhältnisse in der Region ein wichtiger und unerlässlicher Artikel.
Quelle: Srecko Latal, Miroslava German Sirotnikova, Edit Inotai, Sasa Dragojlo, Anja Vladisavljevic, Marcel Gascón Barberá Bild: EPA-EFE/Zsolt Szi... EN balkaninsight.com
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Europa als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.