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geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.
Roma, mit zehn bis zwölf Millionen Zugehörigen die größte europäische Minderheit, blicken ähnlich wie die Juden auf eine jahrhundertelange, spezifische Geschichte von Verfolgung zurück. Nach der Jahrtausendwende sah es eine Zeit lang so aus, als würden antiziganistische Kampagnen als Mittel der Politik Stück für Stück zum Tabu werden. Doch das Gegenteil ist eingetreten: Vor allem in den Ländern Mittel- und Südosteuropas, in denen Roma in größerer Zahl leben, also in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und einigen Westbalkan-Staaten, appellieren Regierungen und Regierungspolitiker wieder immer öfter an verbreitete antiziganistische Ressentiments oder betreiben sogar regelrechte Hetzkampagnen gegen Roma. Ein aktuelles Beispiel ist die sogenannte "Nationale Konsultation" der ungarischen Orbán-Regierung zu finanziellen Entschädigungen, die Roma wegen eines Falles drastischer, apartheidsähnlicher Segregation von Schulkindern gerichtlich zugesprochen bekamen – nach Ansicht Viktor Orbáns widersprechen solche Entschädigungen dem gesunden ungarischen Volksempfinden, Roma könnten nicht einfach so "Geld für nichts", "Geld ohne Arbeit" bekommen. (Eine kurze Analyse zum neuen Antiziganismus in Mittel- und Südosteuropa habe ich für den SPIEGEL geschrieben.) Es ist paradox: Einerseits wird Antiziganismus in Europa zunehmend als besondere und spezifische Form des Rassismus, ähnlich wie der Antisemitismus, bewertet und anerkannt, anderseits ist es die einzige Form des Rassismus, die in den meisten Ländern Mittel- und Südosteuropas, aber auch in einigen westlichen Ländern unter Mainstream-Politikern als salonfähig gilt. Das europaweite Erstarken des Nationalismus, Ethnizismus und der Identitätspolitik hat dem eher noch Auftrieb gegeben. Das Portal Open Democracy zieht 75 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz (in dem es auch ein spezielles Vernichtungslager für Roma gab) eine vorläufige Bilanz zum alten und neuen Antiziganismus und kommt zu einem traurigen, aber leider wahren Schluss:
"Am fünfundsiebzigsten Jahrestag der Befreiung von Auschwitz ist es Europas Schande, dass so viele Roma-Bürger in Demokratien, deren Führer feierlich „nie wieder“ verkünden, ein Leben voller Angst und Furcht führen. Zu Gewalt gegen Roma kommt es immer dann, wenn lokale und nationale Politiker offen von Handlungsbedarf bei „Zigeunern“ sprechen und gewalttätige Exzesse häufig als „verständlich“ dulden."
Quelle: Bernard Rorke Bild: Jodi Hilton/PA EN opendemocracy.net
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