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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Wladislaw Surkow, wird wahlweise als "Putins Rasputin“, oder "Chefideologen des Landes“ charakterisiert. Er ist seit zwanzig Jahren maßgeblich an der Öffentlichkeitsarbeit des Kremls und an Putins Wahlkämpfen beteiligt. Dekoder gibt nun mit einer deutschen Übersetzung einen Einblick in das Denken dieses Politakteurs über die Beziehung zwischen Russland und Europa. Der Artikel beginnt mit einer steilen Prognose:
Das Jahr 14 unseres Jahrhunderts ist der Beginn einer neuen Ära von unbestimmter Dauer – die Epoche 14 +, in der uns hundert (zweihundert? dreihundert?) Jahre geopolitischer Einsamkeit bevorstehen.
Der seit 400 Jahren anhaltende Versuch der Verwestlichung, um zu werden wie Holland oder Amerika, wird als gescheitert erklärt. Die siegreichen Kämpfe russischer Armeen in fast allen großen Kriegen Europas hätten "Russland viele westliche Gebiete eingebracht, aber keine Freunde.“
Während Russland für die "europäischen Werte“ kämpfte, wurden diese und Russland von Europa wiederholt verraten. Die Oktoberrevolution etwa wurde vom europäischen Proletariat im Stich gelassen.
Das russische und das europäische Kulturmodell haben bei aller äußeren Ähnlichkeit unterschiedliche Software und inkompatible Schnittstellen. Sie fügen sich nicht in ein gemeinsames System.
Aber auch eine Hinwendung nach Asien wird nicht befürwortet. Auch hier hat es 400 Jahre intensive Wechselwirkungen gegeben, in denen keine echten Wurzeln geschlagen wurden. Russland sei jedoch nichts "Drittes“, sondern "weder ganz asiatisch noch ganz europäisch“ - "ein west-östliches Halbblutland.“ Das führt Surkow zu der Schlussfolgerung:
Die denkwürdigen Worte, die Alexander III. nie gesagt hat – 'Russland hat nur zwei Verbündete, seine Armee und seine Flotte'– sind die wohl eingängigste Metapher für seine geopolitische Einsamkeit
Was dies für die zukünftigen Beziehungen zu Europa bedeutet, das mag sich jeder selbst überlegen.
Quelle: Wladislaw Surkow dekoder.org
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