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Europa

„Es wäre wichtig, wenn die Westeuropäer die Sorgen im Osten ernst nehmen würden.“

Simone Brunner
Freie Journalistin

Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).

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Simone BrunnerMittwoch, 11.04.2018

In den vergangenen Tagen ist hier auf piqd ein richtiger Viktor Orbán-Schwerpunkt entstanden. Völlig zu Recht, wirft der überragende Wahlsieg des ungarischen Ministerpräsidenten doch eine Reihe an Fragen von gesamt-europäischer Bedeutung auf.

Heute möchte ich noch ein Interview empfehlen, das den Wahlsieg Orbáns einordnet, aber auch weit darüber hinaus geht. Der bulgarische Intellektuelle Ivan Krastev ist für seine brillanten Analysen bekannt. Auch diesmal lässt er uns nicht im Stich. In einem Interview mit dem Standard-Redakteur András Szigetvari erklärt er die politischen und kulturellen Mechanismen, die dem Orbán-Wahlsieg in Ungarn zugrunde liegen. Das Interview geht aber auch weit über den ungarischen Kontext hinaus und gibt auch Erhellendes darüber wieder, welche Unterschiede es zwischen EU-Ost und EU-West immer noch gibt und warum man österreichische, deutsche und ungarische Rechtspopulisten trotz ähnlicher Schlagseite eben nicht in einen Topf werfen sollte. Krastev macht auch Vorschläge, was der pro-europäische liberale Diskurs dem Erfolg Orbáns sinnvollerweise entgegensetzen kann – und was nicht.

Der Sonderfall Osteuropa und die Flüchtlingspolitik ist auch ein zentrales Thema seines hervorragenden Essays „Europadämmerung“, der im vergangenen Jahr erschienen ist.

„Es wäre wichtig, wenn die Westeuropäer die Sorgen im Osten ernst nehmen würden.“

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Kommentare 3
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 6 Jahre

    Ivan Krastev schätze ich auch und habe selbst schon einen Beitrag gepostet. Möglicherweise hat er auch diesmal recht.
    Auf jeden Fall entstand auf piqd ein Orbán-Schwerpunkt. Möglicherweise wird aber auch Orban zu sehr beachtet:
    "Nüchtern betrachtet, hat sein nationalkonservatives Eigenbaumodell einer abgeschotteten Demokratie mit autoritären Zügen jedoch außerhalb der Grenzen Ungarns bisher keine erfolgreichen Nachahmer gefunden. Rechtspopulisten von Frankreich bis Österreich sind schon länger auf dem Trip. Und in Polen, einem im europäischen Kontext übrigens weitaus gewichtigeren Land als Ungarn, sind keine Epigonen am Werk: Jarosław Kaczyński hat seine sozialnationale Anti-EU-Rezeptur ohne ungarische Inspiration zusammengemischt. Er fährt einen konfrontativeren Kurs gegen Brüssel als Orbán, hat ein Grundrechtsverfahren riskiert, aber vor einer Kaczyńskisierung Europas warnt trotzdem keiner. Und die Slowakei? Dort hinkt der Vergleich mit Orbán gleich auf mehreren Beinen: In Bratislava ist eine linkspopulistische Partei an der Macht ... Die Ungarn wählten ihn (Orbán, A.E.) wieder. Auch weil es ihnen besser geht als vor acht Jahren. Weil die zersplitterte Opposition keine ernsthafte Alternative darstellt. Und weil sie wohl stolz darauf sind, dass Ungarn unter Orbán etwas gilt in der Welt."
    Hier der ganze Artikel:
    https://diepresse.com/...

    1. Simone Brunner
      Simone Brunner · vor mehr als 6 Jahre

      Ich bin natürlich auch nicht der Meinung, dass sich alles auf die Person Orbán verdichten lässt - aber immerhin fanden am Wochenende die Wahlen in Ungarn statt und das ist für viele Überlegungen nun mal der Aufhänger. Ultsch hat sicher recht, man muss mal auch Dinge zurechtrücken und nicht übertreiben, das ist schon klar. Genau so wenig, wie hinter jedem Rechtspopulisten ein russisches meddling steht, steht nicht hinter jeder autoritären Anwandlung gleich ein Orbán. Ich finde aber auch, dass es sich Ultsch in diesem Kommentar zu einfach macht: Gilt nicht auch Kaczynski als ein Orbán-Bewunderer (das hat mir zumindest ein angesehener Ungarn-Korrespondent unlängst wieder versichert)? Und woher nimmt er die Gewissheit, dass die Slowakei in einem völlig anderen Saft schmort, nur, weil sich die regierende Partei als linksliberal deklariert? Gerade im Medienbereich wurde in der Slowakei zuletzt auch versucht, nach dem Gusto der Regierung umzufärben und die EU-Flüchtlingsquoten wurden von Premier Fico auch immer abgelehnt - linksliberaler Anstrich hin oder her. Erst gestern meinte ein slowakischer Journalist, dass führende Politiker in der aktuellen politischen Krise in Bratislava auch nach Budapest schielen, wie man sich an der Macht hält. Ich finde, es geht im Interview mehr um die mentalitätsgeschichtlichen Unterschiede zwischen Ost und West und eben nicht einfach nur um die Person Orbán, und das macht das Interview so lesenswert.

    2. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 6 Jahre

      @Simone Brunner Einverstanden. Ich fand ja das Interview und Deinen Piq gut, wollte aber eine andere Position noch einbeziehen ohne gleich einen eigenen Piq zu posten.

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