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Braunau am Inn: Die Debatte über Hitlers Geburtshaus

Emily Schultheis
Journalistin
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Emily SchultheisSonntag, 30.08.2020

In einem unauffälligen, gelben Haus im österreichischen Braunau am Inn wurde 1889 ein Kind geboren. Weil dieses Kind Adolf Hitler hieß, hat dieses das Haus bis heute eine besondere Bedeutung — und Braunau muss seit Jahrzehnten mit dessen Stigma leben.

In dieser Geschichte geht es um die Vergangenheit des Hauses und die aktuelle Debatten darüber, was aus dem Haus gemacht werden soll. Jahrelang diente das Haus als Bank, Schule oder Lebenshilfe — allesamt Zwecke, die zu keinerlei Kontroversen fuhren. Seit 2011 steht das Haus aber leer, und die Frage, was damit passieren soll, ist seitdem für die Einwohner der Stadt unausweichlich.

Wie soll man damit umgehen? Letzten Winter kündigte das österreichische Innenministerium an, dass anstelle des Hauses eine neue Polizeistation gebaut werden soll; diesen Sommer wurden die Pläne für den Umbau veröffentlicht, der bis 2023 fertig sein soll. Die Regierung in Wien will vermeiden, dass das Haus zu einem Treffpunkt für Neonazis wird. Gleichzeitig wurde in Braunau (und anderswo) kritisiert, dass die Geschichte des Hauses damit „neutralisiert“ werden soll.

Es gibt keine perfekte Lösung. Die jüngsten Entwicklungen zeigen aber, wie umstritten solche Debatten sein können — und wie unvermeidbar Geschichte sein kann.

Braunau am Inn: Die Debatte über Hitlers Geburtshaus
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