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Europa

Auch die Ukraine braucht im Krieg eine kritische Öffentlichkeit

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
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Jürgen KluteDienstag, 29.03.2022

Kriege gelten heute aus guten Gründen als Verstoß gegen das internationale Recht. Eine Ausnahme sind Verteidigungskriege, also Kriege, die der Abwehr eines Angreifers dienen. Aus dieser völkerrechtlichen Perspektive ist die Lage in der Ukraine eindeutig: Die ukrainische Armee befinden sich ohne Wenn und Aber in einem Verteidigungskrieg. Ihr Handeln ist somit rechtlich legitimiert.

Dennoch sind Kriege brutal und schmutzig. Und Kriege verrohen Menschen. Davor ist keine Seite gefeit, auch nicht die Ukraine, auch wenn sie sich in einem Verteidigungskrieg befindet, der ihr aufgezwungen wurde. Denn auch die Abwehr eines Angreifers ist mit Gewalt, Vernichtung und dem Leid und Tod von Menschen verbunden.

In dem hier empfohlenen Artikel erinnert Bernhard Clasen daran, dass auch die Ukraine in der bisherigen Kriegsführung nicht frei von kritikwürdigen Handlungen war.

Bernhard Clasen – ich kenne ihn seit vielen Jahren – ist freier Journalist und hat bis in die ersten Kriegstage hinein in Kiew gelebt und von den ersten Kriegstagen mehrfach in der taz berichtet. Zudem spricht er Russisch, ist gut vernetzt in der Ukraine und verfolgt intensiv soziale und andere Medien in der Ukraine und in Russland. Das ermöglichst ihm einen genaueren Blick auf das, was in der Ukraine derzeit passiert.

Nach seinen Beobachtungen gibt es nach vier Wochen Krieg auch auf ukrainischer Seite erste Anzeichen einer Verrohung. Noch sind das Ausnahmen, die Clasen in seinem Artikel schildert. Damit das so bleibt, ist ein kritischer medialer Blick auch auf die Ukraine nötig. Deshalb ist sein Artikel von hohem Wert. Nur wenn die Ukraine es schafft, einer schleichenden Verrohung durch den Krieg zu widerstehen, bleibt das Recht auf ihrer Seite. Oder, wie Clasen es resümierend formuliert:

In jedem Krieg kommt es zu Verbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Fehlentscheidungen – auch auf der Seite der „Guten“. Nicht alles lässt sich unter Bombenhagel und angesichts abgeschnittener Kommunikationswege verhindern. Die ukrainische Regierung wäre jedoch gut beraten, sich dem unzweideutig entgegenzustellen und sich von allem fernzuhalten, was mit demokratischen Werten schwer vereinbar ist. Man kann nicht für Ideale kämpfen, für die man selbst nicht einsteht.

Auch die Ukraine braucht im Krieg eine kritische Öffentlichkeit

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 2 Jahre

    ja. Sie "müssen" halt besser sein und bleiben... toitoitoi

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