sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.
Vor 25 Jahren, am 21. November 1995, einigten sich die Präsidenten Bosnien-Herzegowinas, Kroatiens und Serbiens auf der US-Luftwaffenbasis Dayton/Ohio auf ein Friedensabkommen, das den Krieg im ehemaligen Jugoslawien beendete. Das Jubiläum erhielt in diesem Jahr so gut wie keine öffentliche Aufmerksamkeit, zu sehr dominieren die US-Präsidentschaftswahlen und die Corona-Pandemie das Weltgeschehen. Bis auf den historischen Umstand, dass das furchtbare Blutvergießen, an dem auch die internationale Gemeinschaft durch ihre jahrelange Untätigkeit eine Mitschuld trug, beendet wurde, gibt es auch wenig zu feiern und zu würdigen. Bosnien-Herzegowina bekam durch das Dayton-Abkommen eines der kompliziertesten Staatswesen der Welt. Es ist heute ein in fast jeder Hinsicht gescheiterter Staat – ein Land im Würgegriff des ethno-nationalen Proporzes, mit Institutionen, die sich gegenseitig lahmlegen, Gesetzen, die der eigenen Verfassung widersprechen, und korrupten Parteien-Seilschaften, die das gesellschaftliche Vermögen unter sich aufteilen. Die Deutsche Welle hat zum Dayton-Jahrestag ein umfangreiches und sehr lesens- und sehenswertes Dossier mit Analysen, Kommentaren, Interviews und Videos veröffentlicht. Ich möchte an dieser Stelle das Fazit der Historikerin Marie-Janine Calic zitieren, die Professorin für Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ist und mehrere Bücher zur Geschichte Jugoslawiens verfasst hat:
Die große Leistung von Dayton war es, dass das Töten in Bosnien beendet wurde. Das gravierende Versäumnis aber bestand darin, einen Rahmen geschaffen zu haben, der es den Konfliktparteien erlaubt, den Krieg mit nicht-militärischen Mitteln fortzusetzen. Trotz gewaltiger äußerer Hilfen ist Bosnien und Herzegowina bis heute ethnisch, politisch, institutionell und mental tief gespalten. In Dayton wurde der heiße Krieg beendet. Ein echter Frieden wurde nicht hergestellt.
Eine traurige, aber wahre Bilanz in einem Land, in dem viele seiner zumeist sehr liebenswerten Menschen bis heute nicht verstehen, wie es zu diesem Krieg und zu den schlimmsten Kriegsverbrechen in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs kommen konnte.
Quelle: Deutsche Welle Bild: picture-alliance/dpa p.dw.com
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Europa als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Danke.
Ergänzend sei das FAZ-Gespräch mit Marie-Janine Calic verlinkt, das der kenntnisreiche, zuweilen provokante Michael Martens führte:
https://www.faz.net/ak...
In den letzten Minuten erläutert Marie-Janine Calic die neue Tito-Sehnsucht, die ohne das Elend jetzt und den Verlust des Ansehens nicht zu erklären ist.