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Wie Hitler durch den Mord an Röhm zum unumschränkten Diktator wird
Autor und Journalist
Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Der Begriff "Machtergreifung" ist NS-Jargon: Hitler verwendete ihm, um seine Ernennung zum Reichskanzler zu mystifizieren. Dabei hatte er die Kanzlerschaft von einem ziemlich widerwilligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg am 30. Januar 1933 übertragen bekommen. Hitlers Macht war in den Monaten danach – trotz des Terrors, den seine Leute verbreiteten – noch gefährdet, wie diese arte-Doku überdeutlich macht: Seine riesige SA forderte provozierend laut eine umfassende, sozialistische Revolution, die konservativen Kreise versuchten ihn weiterhin einzuhegen und Hindenburg drohte gar unverhohlen mit einer Militärdiktatur, was Hitlers Absetzung bedeutet hätte. Hitler befreite sich aus alldem im Sommer 1934 mit größter Brutalität und in einer Weise, auf die der Begriff "Machtergreifung" dann doch passt: Er nahm seinen Duzfreund Ernst Röhm persönlich fest und ließ zahlreiche alte Kämpfer, also NS-Leute der ersten Stunde, liquidieren. Diese Doku rekonstruiert präzise, wie der sogenannte Röhm-Putsch ablief, wie er vorbereitet wurde und was er für Hitler, die SA, die Reichswehr und die konservativen Kreise bedeutete. Zwar steht die Doku nur noch bis zum 12. September 2024 in der Mediathek, aber sie ist so sehenswert, dass ich sie hier dennoch empfehle.
Quelle: Marie-Pierre Camus und Gérard Puechmorel Bild: Screenshot Website www.arte.tv
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