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Wer zuletzt lacht, lacht am Besten

Christian Gesellmann
Autor und Reporter

Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.

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Christian GesellmannMittwoch, 26.04.2023

Ein Witz, den man erklären muss, ist ja meist nicht der allerbeste Witz. Und dieser Artikel von Joe Berkowitz macht im Grunde genommen nichts anderes, als einen Witz zu erklären, der seit mittlerweile drei Jahrzehnten unter Menschen kursiert, die beruflich Witze machen, nämlich unter den MitarbeiterInnen von Studio City, dem legendären Studiokomplex in Los Angeles, in dem seit mittlerweile einem Jahrhundert humordefinierende Filme und Fernsehshows produziert werden. Buster Keaton hat hier gedreht, Seinfeld wurde hier gedreht und auch die Serie Roseanne, die im Mittelpunkt dieses Artikels steht. "Roseanne" ist Anfang der 90er-Jahre eine der erfolgreichsten Comedyshows in den USA gewesen, 1997 wurde sie abgesetzt. Das Comeback der Serie 2018 wurde im letzten Moment gecancelt  aufgrund eines rassistischen Tweets von Roseanne Barr. 

Es geht in diesem Artikel unter anderem darum, was oder wer in der Öffentlichkeit witzig ist, und wer nicht. Wie die Witze entstehen, über die wir lachen; auf wessen Kosten diese Witze gehen können, und auf wessen nicht. Joe Berkowitz hat dafür sehr ausführlich recherchiert, und Witz steckt ja schon im Namen des Autors – unterhaltsam ist das also garantiert, nicht zuletzt, weil man ja mit US-amerikanischer Popkultur vertraut ist, ob man mag oder nicht. Im Kern, und deshalb hat mich dieser Text bewegt, geht es aber um Gerechtigkeit für einen Menschen, der seit Jahrzehnten "butt of the joke" ist – was mit Humor wenig zu tun hat, und viel mit etwas, dass dir vielleicht vertraut vorkommt: So manches, über was man früher ganz unschuldig gelacht hat, findet man heute gar nicht mehr witzig. Wie man damit umgeht, macht den Unterschied zwischen Menschen mit Humor und Empathie – und den anderen. 

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