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Feminismen

"Wer sich darüber nicht aufregt, ist Teil des Problems"

Michaela Haas
Reporterin. Autorin. Kolumnistin.
Zum Kurator'innen-Profil
Michaela HaasSonntag, 21.03.2021

Das Twitter-Video, das ich hier piqe, ist nur 37 Sekunden lang, aber explosiv: Die US-Basketballerin Sedona Prince zeigt vor Ort, wie die Trainingsmöglichkeiten der weiblichen und männlichen Basketballer vor den NCAA-Turnieren aussehen, die diese Woche stattfinden. Man muss sich nicht für Sport interessieren, um den eklatanten Unterschied zu verstehen: Die Männer haben üppig ausgestattete Fitnessräume mit zahlreichen Geräten; für die Frauen verweist Prince auf ein kümmerliches Regal mit einem Hantel-Set.

"Wer sich darüber nicht aufregt, ist Teil des Problems," sagt Prince.

Das Video ist sehenswert und ging viral, weil es so ehrlich und unmittelbar rüberkommt. Es hat aber ein Nachspiel:

Es entlarvt nicht nur die Lüge, es habe nun mal wegen Corona keinen Platz für zwei volle Trainingsstudios gegeben, sondern die Aufmerksamkeit führte auch dazu, dass noch mehr massive Ungerechtigkeiten bekannt wurden.

Während die Herren von einem üppigen Buffet Hummer, Spargel und Steak essen, raten die Spielerinnen, welches Gemüse und welches Fleisch sich wohl in dem in Plastik verpackten Brei versteckt, den sie zur Verpflegung erhalten.

Und dann der Hammer: Es stellt sich heraus, dass die Veranstalter nicht nur beim Essen und Training, sondern auch bei den Corona-Tests gespart haben. Die Männer bekommen vor dem Turnier den akkurateren, aber teureren PCR-Test, die Spielerinnen den billigeren Antigen-Test, der öfter falsche Negativ-Ergebnisse liefert.

Alles klar. Wie schön, dass die Mädels auch mitspielen dürfen.

"Wer sich darüber nicht aufregt, ist Teil des Problems"

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Kommentare 2
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 3 Jahre

    Gibt es in Deutschland auch. Mit Fußball

  2. Gabriele Feile
    Gabriele Feile · vor mehr als 3 Jahre

    An Dreistigkeit nicht zu überbieten. Vielen Dank fürs Piqen.

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