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Feminismen

Realityfernsehen revisited - wie geht es den Kandidat*innen danach?

Theresa Lachner
Journalistin / Systemische Sexualberaterin / Gründerin von LVSTPRINZIP
Zum Kurator'innen-Profil
Theresa LachnerFreitag, 27.10.2023

Menschen suchen im Fernsehen nach allem Möglichen – dem perfekten Körper, dem perfekten Outfit, dem perfekten Dinner, dem ganz großen Casting-Ruhm oder der großen Liebe. Und wir schauen zu. 

Seit nach der letzten Staffel "Love is Blind" immer mehr kritische Stimmen von ehemaligen Teilnehmenden laut wurden – die Storyline eines Paars wurde komplett rausgeschnitten, es gibt diverse Klagen gegen die Produktionsfirma – kann man sich mal wieder ganz gut Gedanken darüber machen, was genau wir da eigentlich sehen, und unter welchen Bedingungen es produziert wird.

Die BBC4 Podcastreihe "Unreal: A Critical History of Reality TV" macht genau das – und erinnert an die absurdesten Formate, die unter dem Deckmäntelchen des "Sozialexperiments" produziert und zum Glück dann meistens auch einigermaßen schnell wieder abgesetzt wurden: Im britischen Format "Shattered" von 2004 ging es um Schlafdeprivation, wer länger als 10 Sekunden die Augen schloss, verlor Preisgeld. In "Who's your Daddy" musste eine adoptierte Frau aus mehreren Schauspielern ihren richtigen Vater identifizieren. Und die Teilnehmerinnen von "The Swan", um die es in der hier verlinkten "Makeover" Folge geht, wurden von einem Team aus "Expert*innen" chirurgisch und mit strengen Diäten generalüberholt.

Spannend: Vieles von dem, was sich für einigermaßen kritisch Zusehende vor allem retrospektiv menschenverachtend und gruselig anfühlt, sehen die Teilnehmer*innen total positiv. Und andere Formate, die von außen deutlich positiver gewirkt haben, lösen jetzt große Kontroversen aus.

Realityfernsehen revisited - wie geht es den Kandidat*innen danach?

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Kommentare 2
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 12 Monaten

    Danke, interessant. Was mich immer wieder total irritiert ist, dass so viele Menschen RealitY TV total ernst nehmen und die manipulativen Techniken komplett übersehen und nicht wahr haben wollen, letzteres übrigens auch bei der so seltsamen Gattung der scripted Reality/dokufiction wie zb Auf Streife, welches in meinem Umfeld einige wirklich für echt halten und live bzw. live aufgenommen... : - (

    1. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor 12 Monaten

      Stimmt, und damit hört es ja noch nicht auf: Auch sogenannte "echte" Dokumentation sind von sehr unterschiedlicher Qualität, immer wieder höre ich besonders Kritik an Netflix-Dokus, z.B. Seaspiracy oder die Wellness-Doku Goop-Lab. Da ist es ja eigentlich noch schlimmer, weil es noch glaubwürdiger wirkt

      https://www.theguardia...

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