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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Studium der Internationalen Entwicklung und Politikwissenschaften in Wien und Münster. Beschäftigt sich mit Sicherheitspolitik und Islamismus, unter anderem bei/mit Internationale Politik und Gesellschaft (IPG), Blätter für deutsche und internationale Politik, Internationale Politik (IP), Middle East Institute Washington, Atlantic Council, Clingendael Institute.
Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass "der" Islam den Zugang von Mädchen und Frauen zu Bildung unterdrückt. Ein aktuelles Beispiel ist das jüngste Gesetz der Taliban über „Laster und Tugend“, das Frauen unter anderem das Sprechen in der Öffentlichkeit verbietet.
Ein Blick in die Geschichte des Islam zeigt ein komplexeres, gar gegenteiliges Bild. Weibliche Gelehrte spielten eine zentrale Rolle, so lehrte im frühen 14. Jahrhundert eine Frau namens Ayesha bint Abdul Hadi an der Großen Moschee in Damaskus. Ernannt vom Sultan, trug sie den Titel „Meisterin der Hadithe“ und war bekannt für ihre Präzision.
Bemerkenswerterweise wurden die Errungenschaften von Frauen — anders als in christlich geprägten Teilen der Welt — schon zur damaligen Zeit nicht in die Unsichtbarkeit gedrängt. Im 9. Jahrhundert verfasste der Historiker Ahmad bin Tayfur das Buch „Die Eloquenz der Frauen“, in dem er die „Subtilität ihrer Sprache, die Brillanz ihrer Anekdoten, (…) ihre Intelligenz und ihre Poesie, die oft die von bekannten Poeten übertrifft“, würdigt.
Im 14. Jahrhundert schrieb der Biograph Dhahabi eine Abhandlung über Hadith-Gelehrte. Die Hadithe, Sammlungen von Berichten über das Leben des Propheten Mohammed, sind neben dem Koran die primäre Quelle der islamischen Normenlehre. In einem Kapitel über weibliche Hadith-Gelehrte stellt er fest, dass ihm — im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen — kein Fall bekannt sei, in dem eine Frau der vorsätzlich ungenauen Überlieferung oder Lüge bezichtigt wurde.
Um weibliche Hadith-Gelehrte geht es auch in dem gepiqten Artikel, speziell um ein Lexikon über weibliche Hadith-Gelehrte von Mohammad Akram Nadwi, der sich schon Mitte der 90er über Medienberichterstattung ärgerte, die den Islam für den mangelnden Bildungszugang muslimischer Frauen verantwortlich machte. Nach mehr als 20 Jahren Arbeit veröffentlichte Nadwi seine Forschung in einer über 43 Bände umfassenden Reihe. Darin beschreibt er die Biografien von rund 10.000 weiblichen Gelehrten der islamischen Geschichte, die Männer unterrichteten, mit ihnen in den Männer-Bereichen von Moscheen beteten und hohe Positionen innehatten.
Natürlich waren es Frauen aus privilegierten Kreisen, die Zugang zu Bildung hatten. Wie überall auf der Welt waren im 7. Jahrhundert und den darauffolgenden Jahrhunderten die meisten Menschen Analphabeten. Frauen lehrten oft oder mehrheitlich durch einen Vorhang oder mit Vollverschleierung. Es soll hier also nicht um eine idealisierte Projektion liberaler Wunschvorstellungen auf die Geschichte des Islam gehen. Dennoch dürften die Relevanz und Sichtbarkeit von Frauen in dieser Zeit für viele überraschend sein. Ein lohnender Blick über den Tellerand also, der einmal mehr zeigt, dass der Begriff „Steinzeit-Islam“ nicht haltbar ist.
Quelle: Julia Ley Bild: Saqib Majeed/ZUMA... qantara.de
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