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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Eine fundamentale Krise des Liberalismus sieht der auch auf piqd viel beachtete Osteuropaexperte Ivan Krastev.
Befragt von der Schweizer Journalistin Barbara Bleisch zeigt er auf, wie der Krieg in und um die Ukraine mit seinem millionenfachen Leid die politische, wirtschaftliche und psychologische Landkarte Europas jäh verändert mit Auswirkungen im globalen Ausmaß. Er zeichnet die neuen oder neu hervortretenden Bruchlinien der Epoche.
Viele Kriege der letzten Jahrzehnte, so der Politologe, enden nicht, sondern sterben ohne Friedensvertrag. Sie enden oft an den Wahlurnen.
So war es beim französischen Algerienkrieg und im amerikanischen Vietnamkrieg.
Entscheidend war dort, aber auch bei den Balkankriegen der 1990er-Jahre, welche Parteien die Wahlen gewannen und wie sie Kriege weiter unterstützten oder nicht. Dieses Phänomen erläutert er in verblüffender Weise und beantwortet Fragen wie: Wie bleiben die Menschen als Gesellschaft resilient in der Krise? Was nährt den Liberalismus und weshalb ist es von zentraler Bedeutung, den Osten Europas zu begreifen, um die Welt zu verstehen?
Osteuropa ist durch Diktaturerfahrungen, aber auch durch schnelle Umstürze geprägt.
Westeuropa dagegen habe andere Erfahrungen in seiner Geschichte, so waren fünf der sechs Gründerstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG – der Vorläuferin der heutigen EU – ehemalige oder noch aktive Kolonialmächte.
Die Regierungen dieser Staaten waren es gewohnt, dass ihre Stimme Gewicht hat.
Nicht nur als Teil des sowjetischen Ostblocks war Osteuropa fremdbestimmt, sondern schon vorher.
Polen zum Beispiel, das mit fast 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Land Osteuropas, war jahrhundertelang ein Spielball der Großmächte und es verschwand immer mal wieder von der europäischen Landkarte. Die Nationalhymne beginnt mit der Zeile "Noch ist Polen nicht verloren", eine Formulierung, die für eine große westeuropäische Macht unvorstellbar ist.
Jahrelang warnten die Polen und die Balten den Westen vor Russland, doch der Westen hat sie nicht gehört.
Leidvoll änderte sich das nun und wird die Kräfte innerhalb Europas und der EU umstürzend verändern.
Ein Ausdruck dieses neuen Selbstvertrauens, so Ivan Krastev, sei die von Polen am 1. September 2022 an Deutschland gerichtete Forderung nach Reparationen in der Höhe von 1,3 Billionen Euro für die erlittenen Verluste im Zweiten Weltkrieg. Exakt 83 Jahre nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen.
Wer die Texte von Ivan Krastev kennt, wird solche gut begründeten Verknüpfungen in diesem einstündigen Fernsehgespräch wiedererkennen.
Die Qualität des von Barbara Bleisch geführten Gesprächs liegt nicht darin, dass sie Neues Ivan Krastev entlockt, sondern darin, dass sie dessen Ein- und Ansichten über das geteilte Europa in komprimierter Weise erfragt. In seiner ganzen Breite ist es für alle, die nicht jedes Buch dieses Ausnahmeintellektuellen kennen, insgesamt dann doch neu.
Wer nach diesem Rundumschlag in die Breite, in die Tiefe gehen will und gerade nicht die Bücher von Ivan Krastev zur Hand hat, findet kurze Beiträge aus den letzten Jahrzehnten auf der Website des Instituts für die Wissenschaft des Menschens in Wien, wo der prägnante Beobachter ständiger Fellow ist.
Quelle: Ivan Krastev befragt von Barbara Bleisch Bild: SRF Mediathek www.srf.ch
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