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Gestern & Heute: "Jeder Mensch ist ein Flüchtling" (Georg Kreisler)
schreibt, kuratiert, gibt heraus
Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Die lange Nacht des Deutschlandfunk Kultur ist ein großartiges Format. Da Georg Kreisler (1922–2011) nun 100 Jahre alt geworden wäre, gibt es eine zu diesem Großmeister des schwarzen Humors.
Seine kleinen Lieder schrieb er immer wieder um, bis sie eine große klassische Form hatten. Viele sind immer noch aktuell. Man kann sie nun hören mit vielen Hintergründen.
Da im Leben dieses Ausnahmekünstlers, der aus Wien in die USA floh und dort mit den Großen des Exils und von Hollywood wie Hanns Eisler und Marlene Dietrich nicht nur zusammentraf, sondern auch -arbeitete, sind seine Erinnerungen eine Quelle ersten Ranges für das Verständnis eines extremen Zeitalters.
Am Anfang des Kalten Krieges, der als McCarthy-Ära in die Geschichte einging, galt er wie viele andere als "unamerikanisch". Schließlich kehrte er als amerikanischer Staatsbürger nicht heim, sondern zurück nach Wien, schrieb bekannte Lieder, wie das vom TAUBEN VERGIFTEN IM PARK und ein wenig bekanntes Werk, das der Deutschlandfunk ebenso vorstellt.
Wer in dieses weiter einsteigen will, der wird auf dieser Webseite fündig.
Sarkastisch bemerkte Georg Kreisler:
Aber auf keinen Fall bin ich Österreicher, denn im Jahre 1945, nach Kriegsende, wurden die Österreicher, die 1938 Deutsche geworden waren, automatisch wieder Österreicher, aber diesmal nur diejenigen, die die Nazizeit mitgemacht hatten. Wer unter Lebensgefahr ins Ausland geflüchtet wurde, also auch ich, bekam seine österreichische Staatsbürgerschaft nicht mehr zurück.
Quelle: Georg Kreisler, Günther Rohleder www.deutschlandfunkkultur.de
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