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Feminismen

Fünf Jahre #metoo – ein Blick in die Presse

Meike Leopold
Kommunikationsexpertin

Kommunikationsexpertin mit Wurzeln im Journalismus. Unternehmensbloggerin der ersten Stunde. Buchautorin und Speakerin. Selbstständige Beraterin für (digitale) Unternehmenskommunikation. Bloggt auf www.start-talking.de.

Zum Kurator'innen-Profil
Meike LeopoldSamstag, 14.01.2023

Als ich mit einer Freundin aus dem großartigen Film "She said" von Maria Schrader kam, war ich sehr bewegt und auch irgendwie stolz darauf, was die beiden Reporterinnen der New York Times damals gemeinsam mit mutigen Zeuginnen in Gang gebracht hatten. Sie erhielten für ihre Recherchen zu Recht den Pulitzerpreis. 

Beim anschließenden Bier fragten wir uns: Was ist eigentlich aus der globalen Bewegung #metoo geworden? Hat es überhaupt etwas gebracht? Einerseits waren wir uns einig, dass #metoo viel bewegt und verändert hat. Täter können nicht mehr so leicht im Verborgenen agieren. Das hat kürzlich z. B. der Prozess gegen Jérôme Boateng gezeigt. Doch es ist noch ein weiter Weg zu gehen, wie auch die Augsburger Allgemeine feststellt. Diesen Kommentar fand ich, als ich auf dem Heimweg den Hashtag googelte. 

Dabei habe ich auch den historischen Beitrag von Jodi Kantor und Megan Twoheyder in der New York Times wiederentdeckt (leider hinter der Paywall – als Abonnentin kann ich ihn dir via E-Mail schenken, wenn du magst). Der erste Satz ist wohl in die Mediengeschichte eingegangen: 

Two decades ago, the Hollywood producer Harvey Weinstein invited Ashley Judd to the Peninsula Beverly Hills hotel for what the young actress expected to be a business breakfast meeting.

Dann stieß ich auf diesen Beitrag über die Schauspielerin Alyssa Milano, die den Hashtag #metoo auf Twitter ins Rollen gebracht hatte. Der Artikel stellt fest: 

Der Moment (...), mit dem sie die Welt womöglich am meisten prägte, war der Aufruf zum Verwenden des #MeToo („Ich auch“)-Schlagwortes. Milano machte Twitter damit zur Bühne für eine mächtige Bewegung. 

Die Süddeutsche Zeitung weist darauf hin, dass die Fixierung auf Harvey Weinstein als "Inkarnation des Bösen" ein Problem für die metoo-Bewegung ist. 

Sexueller Machtmissbrauch ist alltäglich, aber all das verschwindet in Weinsteins massigem Schatten.

Mir wurde auch noch dieser wütende Beitrag von Jacinta Nandi bei "der Freitag" über die bittere Schlammschlacht vor Gericht zwischen Johnny Depp und Amber Heard angezeigt. 

Die Welt jubelte, als das Opfer vor Gericht, vor laufenden Kameras, erniedrigt und retraumatisiert wurde. Viele, die mitgejubelt haben, nennen sich Feministinnen.

Nandi ist sich sicher: 

2023 wird das Jahr sein, in dem der Feminismus wiedergeboren wird. Wie Jesus. Oder wie ein Zombie. #MeToo wird aus dem Grab klettern.

 #metoo wird auf jeden Fall weiter gebraucht. 

Fünf Jahre #metoo – ein Blick in die Presse

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