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Europa

Die rechtsextreme Szene in Großbritannien hat sich verändert

Sascha Zastiral
Korrespondent in London
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Sascha ZastiralDonnerstag, 01.08.2024

Was sich am vergangenen Montag, dem 29. Juli, in der kleinen Küstenstadt Southport im Nordwesten England abspielte, könnte entsetzlicher kaum sein: Kurz vor dem Mittag stürmte ein Täter in eine Tanzschule, in der gerade zwei Dutzend Kinder und einige Eltern an einem Yoga- und Tanzworkshop zum Thema Taylor Swift teilnahmen. Der Angreifer stach offenbar wahl- und sinnlos auf die Anwesenden ein. Zwei Kinder starben noch am Tatort, ein drittes Kind erlag am folgenden Tag seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Weitere zehn Personen, unter ihnen acht Kinder, wurden schwer verletzt.

Der Großteil des Landes erstarrte vor Trauer und Entsetzen. Auf den sozialen Medien, allen voran auf Elon Musks Fake News-Schleuder „X“, überschlugen sich schnell Spekulationen und Fehlinformationen hinsichtlich der Herkunft des 17-jährigen mutmaßlichen Täters. Rechtsextreme und rechtspopulistische Hetzer und viele Trittbrettfahrer gossen so viel Öl ins Feuer, wie sie konnten. Ihre Unterstützer erhörten sie: Schon am Dienstagabend, keine 36 Stunden nach der sinnlosen Tat, fielen Hunderte gewalttätige Rechtsradikale in den trauernden Ort ein und gingen auf Polizisten los, die eine lokale Moschee schützten (der Täter hat nach derzeitigem Kenntnisstand keinen muslimischen Hintergrund und wurde in Großbritannien als Sohn ruandischer Eltern geboren). Mehr als 50 Polizisten wurden bei den Straßenschlachten verletzt.

Seitdem kam es auch in London, Hartlepool, Manchester und Aldershot zu Protesten, Drohgebärden und vereinzelten Ausschreitungen. Großbritannien befindet sich im Krisenmodus und brüstet sich für weitere Gewalt.

Die ganz offenbar koordinierte Gewaltwelle zeige, wie sehr sich die rechtsextreme Szene in Großbritannien verändert hat, glaubt das Magazin The Economist. Und das beispielsweise in der „Art und Weise, wie sich Hooligans zusammenrotten“.

Die zunehmende Nachlässigkeit bei vielen sozialen Medien hinsichtlich der Verbreitung von Hassrede habe die Verbreitung von Unwahrheiten erleichtert, schreibt das Magazin. Rechtsextreme wie „Tommy Robinson“ (ein mehrfach vorbestrafter Gewalttäter, der vor wenigen Tagen aus Großbritannien geflohen ist, um sich einer Festnahme wegen Missachtung des Gerichts zu entziehen), seien auf Plattformen wie X wieder zugelassen worden. „Andere Seiten wie Facebook haben ihre Überwachungsteams gekürzt“, zitiert der Economist Nick Lowles von der Kampagnengruppe Hope Not Hate.

Die Gewaltwelle der vergangenen Tage sei ein Beispiel dafür, wie die extreme Rechte in den vergangenen zehn Jahren „auf einen schrumpfenden Wahlmarkt für offenen Rassismus“ reagiere, konstatiert der Economist trocken. Agitatoren wie Laurence Fox, ein ehemaliger Schauspieler, lamentierten, dass der Multikulturalismus gescheitert sei. Bei einer Kundgebung in London am 27. Juli habe Fox vor einer großen Menschenmenge erklärt, dass es „keine politische Lösung für dieses Problem“ gebe.

Wie seine (der Intelligenz oft nicht übermäßig verdächtigten) Unterstützer diese Äußerung verstehen, kann man in diesen Tagen in vielen Landesteilen beobachten.

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