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Die Geschichte des Unabhängigkeitskämpfers Abd el-Krim
Buchautor und Journalist
Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft Flucht und Einwanderung Feminismen
Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.
Vor 60 Jahren ist der amazighische Freiheitskämpfer Abd El-Krim im Exil in Kairo gestorben. Sein Kampf gegen die europäischen Besatzungsmächte in Nordafrika erzählt gleichzeitig die Geschichte der tief verwurzelten Unmenschlichkeit, der Boshaftigkeit und gewalttätigen Andersmachung der sogenannten europäischen Zivilisation. Eine Geschichte voller Zivilisationsbrüche, in der Deutschland tief steckte und weiterhin steckt:
Im Melilla, Barcelona und Madrid werden mit der Hilfe deutscher Spezialisten Giftgasfabriken gebaut. 1925/26 wirft Spanien mehr als 10.000 Senfgas-Bomben ab. Die Berber-Dörfer, die versprengt im Fels- und Berggelände liegen, werden verseucht. Menschen ersticken oder leiden unter Langzeitfolgen. Abd el-Krim bittet das Internationale Kreuz um Hilfe - ohne Erfolg.
Ich arbeite seit einigen Jahren schon zur Biografie von Abd el-Krim und anderen Unabhängigkeitskämpfer*innen in Nordafrika und bin jedes Mal erstaunt, wie wenig Wissen, aber auch Interesse hierzulande besteht – auch in progressiven Kreisen, die es durchaus als wichtig erachten, die europäische Geschichte aufzuarbeiten. Auch weil diese Erinnerung in den Beziehungen heute eine wichtige Rolle spielen sollte. Deswegen habe ich mich über dieses Feature vom WDR gefreut, weil es kompakt über die Geschichte des Kampfes von Abd el-Krim, deutsche Verbrechen im Maghreb und die inhumane Gewalt europäischer Kolonialmächte informiert. Es sind 15 gut investierte Minuten, in denen man über ein weitestgehend unbekanntes Kapitel europäischer und deutscher Kolonialgeschichte viel lernen kann.
Quelle: Dominik Reinle Bild: picture alliance/... www1.wdr.de
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