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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Medien und Gesellschaft Klima und Wandel
Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.
BuzzfeedNews hat einen kurzen, guten Überblick über eine Welle von AI-generierten Musik-Deepfakes, die oberflächlich betrachtet wie ein weiterer kurzweiliger Internet-Scherz erscheinen, tatsächlich aber auf ein grundlegendes Dilemma des Urheberrechts in Zeiten von generativer AI hindeuten, das die Gerichte bereits jetzt und mutmaßlich noch für eine lange Zeit beschäftigt.
Vor ein paar Tagen ging TikTok user ghostwriter877 mit einem AI-generierten HipHop-Track viral, der mit den synthetischen Stimmen der Künstler Drake und The Weeknd einen Song produzierte, den es nie gab. Der Song ist nicht besonders spektakulär und wer tatsächlich gute AI-Musik hören will, sollte eher zu den zeitgleich aufgetauchten Lost Tapes von AIsis greifen: Eine Band, die ihren Sänger per AI mit einem Voice-Deepfake von Liam Gallagher ersetzte, dem Sänger der Band Oasis.
Mittlerweile wird der AI-erzeugte Song von AI-Drake von allen Plattformen gelöscht -- freilich: man findet es nach wie vor auf Youtube -- und die Musikindustrie ist spätestens jetzt in heller Aufregung, so wie seit den guten alten Napster-Tagen nicht mehr. Verständlich, denn AI-generierte Musik dürfte den Labels und den Anwälten einiges an Kopfzerbrechen bereiten, denn da es diesen Song von AI-Drake und AI-Weeknd niemals gab, hat auch niemand ein Urheberrecht daran, was die Löschungen des Songs von den Plattformen einigermaßen unverständlich erscheinen lässt. Das Dilemma ist aber viel grundlegender.
Generative AI-Systeme sind interpolationsfähige Datenbanken: Eine K.I. lernt verschiedene Charakteristika ihrer Trainingsdaten und speichert diese als sogenannte Weights, die man als Parameter ansteuern kann -- im Fall von ChatGPT etwa 175 Milliarden -- und jedes synthetische Bild, jede AI-Musik und jeder generative Text ist das Ergebnis einer multidimensionalen Interpolation dieses Latent Space, in der ich zum Beispiel aus den Parametern "Katze", "Cheeseburger", "Meme", "Van Gogh" und "Gemälde" einen fünfdimensionalen Raum voller möglicher Bildsynthesen erzeuge, aus dem Bilder nach Zufall oder Algorithmus erzeugt werden.
Es ist genau diese Interpolationsfähigkeit zwischen Datenpunkten, die das Urheberrecht und die ganze Gesellschaft vor bislang unbekannte Probleme stellt. So raten etwa Gewerkschaften Synchronsprechern und Voice-Actors dazu, Verträge nicht zu unterschrieben, die neue Klauseln enthalten, in denen Filmstudios Rechte auf die Stimmen für eine spätere Synthetisierung derselben einfordern. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis Filmproduzenten jede erdenkliche Stimme in jeder denkbaren Tonalität erzeugen können, rein durch Interpolation zwischen Ground Truths im Dataset: Die Stimme des neuen Characters im Pixar-Film soll klingen wie Darth Vader, aber in der Sprachfärbung von Papa Smurf und der Rythmik von Willi Wonka? Interpolation im Latent Space macht's möglich.
Diese Zufälligkeit und der interpolative Charakter generativer AI widerspricht den grundlegenden Prinzipien internationaler Urheberrechte, die individuelle, identifizierbare Werke von natürlichen Personen voraussetzen, um tätig zu werden -- die Atomisierung menschlicher Kultur und ihre Auflösung in einem navigierbaren Latent Space, war so nicht vorgesehen.
Die nächsten Jahre werden grade hinsichtlich der jahrzehntealten Konflikte zwischen Kopierrechten und der digitalen Welt äußerst spannend werden und es ist sehr gut möglich, dass generative AI endlich die umfassenden und grundsätzlichen Urheberrechtsreformen erzwingt, die von Netzaktivisten seit über zwanzig Jahren gefordert werden.
Quelle: Chris Stokel-Walker Bild: BuzzFeed News EN www.buzzfeednews.com
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