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Den Frauen gehört die Macht.

Torsten Schubert
Journalist, Autor
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Torsten SchubertDienstag, 11.12.2018

Die Emanzipation schritt voran über die Zurschaustellung der Frauen im Paris des 20. Jahrhunderts. In den ;Music-Halls, zwielichtigen Kabaretts und Tanzlokalen, verkehrten in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen die Stars der französischen Varieté- und Tanzszene. Frauen, die sich ihres Werts bewusst waren und ihre Geschicke selbst in die Hand nahmen.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wollten sich die Menschen vor allem amüsieren, um die Schrecken des Krieges zu vergessen. In Music-Halls wie dem Moulin Rouge, dem Casino de Paris oder den Folies Bergère präsentierten Gaby Deslys, Mistinguett und Josephine Baker ihre verschwenderisch aufgemachten Revuen. Die federgeschmückten „Königinnen der Nacht“ stehen für jenes flirrende Pariser Nachtleben und hedonistische Treiben, dem noch heute unzählige Touristen im Pariser Pigalle‑Viertel nachzuspüren versuchen.

Schon bald gibt es die ersten Häuser, die von Frauen geführt werden. Und die Stars der Revuen machen sich auf nach England und Amerika. Sie werden zu angesehenen Künstlerinnen.

Auch nach Ausbruch der Wirtschaftskrise ab 1929 wollte man in Paris nicht auf ausgelassenes Amüsement verzichten. Die Vergnügungen verlagerten sich in die Kabaretts, die einem erleseneren Publikum vorbehalten waren. In deren gediegener Atmosphäre zeigte sich auch die Emanzipation der Frauen, die Kurzhaarschnitte, Hosen und Krawatten trugen. In legendären Etablissements wie dem „Boeuf sur le Toit“, dem „Chaland qui passe“ oder den „Borgias“ fanden Marianne Oswald, Suzy Solidor, Lucienne Boyer, Cora Madou und Lys Gauty den perfekten Rahmen für ihre verstörend intimen Darbietungen, mit denen sie Tabus brachen. Sie wurden zu den unvergessenen weiblichen Stars eines zeitlos gewordenen Repertoires.

Eine spannende Dokumentation über die Hintergründe einer legendären Zeit in einer legendären Stadt.

Den Frauen gehört die Macht.

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Kommentare 1
  1. Marko Hehl
    Marko Hehl · vor 6 Jahren

    Das wunderschöne Flair der 20'er und 30'er Jahre. Auch Berlin kann davon eine Geschichte erzählen. Es ist sehr interessant, ebenfalls das Leben der Bohème im damaligen Paris zu sehen.

    Danke für die Empfehlung.

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